Konklave-Krimi

Vatikan-Experte wagt Prognose: ER wird neuer Papst

04.05.2025

Die bisherigen Top-Kandidaten seien „zu langweilig“ oder „zu aufdringlich“ 

Zur Vollversion des Artikels
© APA/AFP/OSSERVATORE ROMANO/- (Archivbild)
Zur Vollversion des Artikels

Die Trauerfeiern für den verstorbenen Papst Franziskus sind vorbei - nun richten sich alle Blicke auf die Wahl seines Nachfolgers. Das Konklave im Vatikan beginnt am 7. Mai. Die Wahl des 267. Papstes in der Geschichte der katholischen Kirche findet nach festen Riten statt. Es ist die größte "Geheimrunde" der Kirche.

Der Ausgang eines Konklave ist meist eine Überraschung. Einige Kardinäle gelten in Kirchenkreisen aber als "Papabile" - zum Papst wählbar, einen klaren Favoriten gibt es jedoch nicht.

Immer wieder genannt wird der bisherige vatikanische Kardinalstaatssekretär, Kardinal Pietro Parolin. Er war bis zum Tod von Franziskus der höchste Kurienkardinal und für seine Rolle in der internationalen Politik besonders geschätzt. Auch die Buchmacher sehen den Italiener in der Favoritenrolle.

© Getty

Für den Vatikan-Experten Andreas Englisch ist Parolin allerdings zu langweilig. „Er ist uncharismatisch, ein Verwalter ohne eigene Ideen. Und ein Papst muss auch ein Menschenfänger sein“, so der Experte im Interview mit t-online.

Machtkampf

Hinter den Kulissen würde sich bereits ein Machtkampf abzeichnen. „Es kristallisieren sich gerade zwei Gruppen heraus. Auf der einen Seite die Europäer, die aber geschwächt sind. Und die zweite Gruppe, in der die Meinung vorherrscht: Die europäische Kirche hat abgedankt, eure Kirchen sind leer“, so Englisch.

Als Favoriten sieht Englisch nun Jean-Marc Aveline. Der Franzose war im Gegensatz zu anderen Kardinälen während der Trauerfeier für Franziskus zurückhaltend. Der 66-Jährige sei in den letzten Jahren zur Top-Riege der Kardinäle aufgestiegen. "Franziskus ist noch zu ihm hingefahren, um ihn zu unterstützen. Das war ganz wichtig. Macron war damals stinksauer. Man stelle sich vor, der Papst kommt nach Frankreich, reist aber nicht nach Paris, sondern nach Marseille. Und das, um eben Aveline zu stärken. Das war ein ganz starkes Signal“, so der Vatikan-Experte.   

© Getty

Ob Englisch mit seiner Prognose richtig liegt, ist völlig offen. Meist bestätigt sich aber das Sprichwort. „Wer als Papst ins Konklave hineingeht, kommt als Kardinal heraus.“ 

Zur Vollversion des Artikels