Flüchtlinge

Viktor Orban: Kein Zaun an rumänischer Grenze

04.10.2017

Ungarischer Premier: "Rumänien hat wichtige Mission, um unkontrollierte Migrantenmassen zu stoppen.

Zur Vollversion des Artikels
© ÖSTERREICH/Fuhrich
Zur Vollversion des Artikels
Ungarn will doch keinen Stacheldrahtzaun an seiner Grenze zu Rumänien aufstellen. Das sagte der ungarische Premier Viktor Orban in einem Gespräch mit der ungarischsprachigen rumänischen Zeitung "Bihari Naplo". Gleichzeitig forderte er, Rumänien sollte aufgrund zu erwartender Flüchtlingsströme effizienter seine Außengrenzen schützen, wie die Nachrichtenagentur MTI am Mittwoch meldet.
 
Orban meinte, der "Migrationsdruck aus dem Osten" werde weiter wachsen. "Rumänien ist in dieser Hinsicht ein wichtiges Land, und wird eine wichtige Mission haben, um an seinen östlichen Grenzen die nach Europa strömenden unkontrollierten Migrantenmassen zu stoppen. Es muss an seinen östlichen Grenzen früher oder später ein effizientes Grenz-Sperrsystem errichten. Sonst wird Rumänien von den Migranten überschwemmt, und dann müssen wir Ungarn an der rumänischen Grenze einen Zaun aufstellen. Das möchten wir auf jeden Fall vermeiden", sagte der ungarische Regierungschef. Er bot Bukarest zudem Hilfe beim Außengrenzschutz an.
 
Ungarn hatte im Gefolge der Flüchtlingsbewegung im Frühherbst 2015 an der Schengen-Außengrenze zu Serbien und Kroatien einen Stacheldrahtzaun errichtet und auch die rechtlichen Bestimmungen gegen illegalen Grenzübertritt deutlich verschärft. Immer wieder gab es seitdem Gerüchte, dass eine derartige "Grenzsperre" auch an der rumänisch-ungarischen Grenze errichtet werden könnte. Rumänien ist wie Kroatien eines der EU-Mitgliedsländer, die noch nicht Teil der Schengen-Zone sind.
Zur Vollversion des Artikels