Rennen um roten Chefsessel

SPD-Vorsitz: Scholz muss gegen Link-Kandidaten in Stichwahl

26.10.2019

Duo um deutschen Finanzminister setzt sich nur knapp durch. Der zweite Mitgliederentscheid fällt bis Ende November.


Zur Vollversion des Artikels
© AFP
Zur Vollversion des Artikels

Die deutschen Sozialdemokraten werden künftig von Vizekanzler Olaf Scholz oder dem linksgerichteten früheren Regionalpolitiker Norbert Walter-Borjans geführt. Die beiden Politiker schafften es mit ihren Duo-Partnerinnen Klara Geywitz bzw. Saskia Esken bei einem Mitgliederentscheid in die Stichwahl um den Parteivorsitz, teilte die deutsche Regierungspartei am Samstagabend in Berlin mit.

Das Duo Scholz/Geywitz kam demnach auf 22,7 Prozent, das Duo Walter-Borjans/Esken auf 21 Prozent. Insgesamt waren sechs Duos um den Vorsitz der krisengeschüttelten deutschen Sozialdemokraten angetreten, wobei sich nur das nun knapp siegreiche Gespann für eine Fortsetzung der Großen Koalition mit der konservativen Union aussprach. Der frühere nordrhein-westfälische Finanzminister Walter-Borjans hatte die Zukunft der Koalition offen gelassen, während sich die Bundestagsabgeordnete Esken für einen Ausstieg aussprach.

Die Entscheidung zwischen den beiden Paaren fällt nun in einem zweiten Mitgliederentscheid bis zum 30. November. An der ersten Wahlrunde nahmen rund 53,3 Prozent der gut 425.000 SPD-Mitglieder teil. Die Suche nach einem neuen SPD-Vorsitz war nötig geworden, nachdem Parteichefin Andrea Nahles nach einer Serie von Wahlniederlagen und aufgrund von innerparteilicher Kritik im Juni zurückgetreten war.
 

Zur Vollversion des Artikels