Anzeige ist raus
Von Roboter ausgeknockt: Tesla-Techniker will 51 Millionen Dollar
24.09.2025In einer Fabrik von Tesla in Fremont (Kalifornien, USA) kam es im Sommer 2023 zu einem Vorfall, der nun vor Gericht landet.
Ein Techniker wurde von einem Roboterarm am Kopf getroffen und dabei so schwer verletzt, dass er bewusstlos wurde. Die Folgen sind für den Mann dramatisch: hohe medizinische Kosten, bleibende Schäden – und nun eine Forderung nach Schadenersatz in Millionenhöhe.
Verletzungen mit schweren Folgen
Laut der britischen Zeitung The Independent ereignete sich der Unfall im Juli 2023. Der betroffene Techniker arbeitete zusammen mit einem Kollegen an einem Roboter, der normalerweise in der Fertigung des Tesla Model 3 eingesetzt wird. Der Roboter sollte zerlegt und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden.
Während der Arbeiten bewegte sich der Arm der Maschine plötzlich nach unten. Er traf den Kopf des Mannes mit solcher Wucht, dass dieser zu Boden stürzte und das Bewusstsein verlor. Verstärkt wurde der Schlag durch ein Gegengewicht von rund 3,6 Tonnen. Neben einer schweren Kopfverletzung zog sich der Techniker weitere körperliche Schäden zu.
Hohe Kosten für Behandlung und Verdienstausfall
Nach Angaben in der Klageschrift hat der Mann bereits rund eine Million US-Dollar (etwa 940.000 Euro) für Behandlungen ausgeben müssen. Weitere Kosten von rund sechs Millionen US-Dollar (etwa 5,6 Millionen Euro) seien noch zu erwarten.
Insgesamt fordert der Kläger von Tesla 51 Millionen US-Dollar (rund 48 Millionen Euro). Diese Summe soll nicht nur die bisherigen und zukünftigen Behandlungskosten abdecken, sondern auch Schmerzensgeld sowie entgangenes Einkommen und mögliche Einbußen in seiner beruflichen Zukunft. Neben Tesla ist auch die japanische Firma Fanuc, die den Roboter hergestellt hat, in die Klage einbezogen.
Vorwürfe gegen Tesla
Der Techniker wirft Tesla vor, den Roboter in einem Bereich aufgestellt zu haben, der für solche Geräte nicht geeignet gewesen sei. Nach dem Unfall seien spezielle neue Arbeits- und Sicherheitsabläufe eingeführt worden, die es vorher nicht gegeben habe. Außerdem behauptet der Mann, Tesla verweigere ihm den Zugang zu Videoaufnahmen des Vorfalls. Damit könne er seine Darstellung nur schwer belegen.
Reaktionen der Unternehmen
Bisher haben weder Tesla noch Fanuc zu den Vorwürfen Stellung genommen. Eine formale Antwort auf die Klageschrift steht ebenfalls noch aus.
Laut Zahlen der US-Behörde Occupational Safety and Health Administration kam es zwischen 2015 und 2022 zu mindestens 77 Unfällen mit Robotern in amerikanischen Fabriken. Bereits 1979 gab es in einer Ford-Fabrik (USA) einen tödlichen Vorfall, bei dem ein Arbeiter von einem Roboterarm erschlagen wurde.