Neue Gefechte:

Zwei ukrainische Soldaten in Ostukraine getötet

19.02.2022

Vier weitere wurden verletzt, wie die Armee am Samstagabend in Kiew mitteilte.

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© Getty Images (Symbolbild)
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Kiew/Moskau. Bei den neuen schweren Gefechten in der Ostukraine sind am Samstag zwei Soldaten der Regierungstruppen getötet worden. Vier weitere wurden verletzt, wie die Armee am Samstagabend in Kiew mitteilte. Laut Mitteilung warf die Armee den Separatisten in dem Konfliktgebiet zunächst rund 70 Verstöße gegen den geltenden Waffenstillstand seit Mitternacht vor. Die Aufständischen in dem Gebiet Donezk sprachen ihrerseits von einem verletzten Zivilisten.

Etwa fünf Dutzend Verstöße

Bis zum Abend habe es etwa fünf Dutzend Verstöße gegeben. In den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk unweit der russischen Grenze kämpfen seit 2014 vom Westen unterstützte Regierungstruppen gegen von Russland unterstützte Separatisten. UN-Schätzungen zufolge sind bereits mehr als 14.000 Menschen getötet worden, zumeist im Separatistengebiet. Ein Friedensplan von 2015 unter deutsch-französischer Vermittlung wird nicht umgesetzt.

US-Außenminister rätselt über Putins Motive

Angesichts des Aufmarschs von weit mehr als 100.000 russischen Soldaten an der Grenze zur Ukraine hat sich US-Außenminister Antony Blinken verständnislos über die Motive von Kremlchef Wladimir Putin geäußert. Alles, was Putin angeblich verhindern wollte, habe er beschleunigt, sagte Blinken der "Süddeutschen Zeitung". So habe sich etwa die Mehrheit der Ukrainer von Russland abgewendet und befürworte nun eine NATO-Mitgliedschaft.

Und auch die Stärkung der NATO sei allein Ergebnis der "aggressiven Maßnahmen" Russlands. "Eigentlich will er all dies verhindern - aber nun führt er es herbei.

Blinken warnte Moskau eindringlich vor einem Einmarsch in die Ukraine und kündigte für diesen Fall erneut "viele schwere Sanktionen" gegen Russland an. Zugleich erneuerte er aber auch sein Verhandlungsangebot. Er werde sich, wenn Russland nicht vorher mit dem Krieg beginne, am Mittwoch mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Europa treffen. Er gehe aber davon aus, dass Putin seine Entscheidung für einen Krieg schon getroffen habe.

Polen zur Lieferung von Verteidigungswaffen bereit 

Polen ist angesichts zunehmender Sorgen vor einem Krieg zu einer Lieferung von zusätzlichen Verteidigungswaffen an die Ukraine bereit. Das sagte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Samstag während einer TV-Konferenz in München.

Die NATO hat unterdessen aus Sicherheitsgründen ukrainische Mitarbeiter aus Kiew nach Lwiw (Lemberg) und Brüssel verlagert. Das gibt ein NATO-Vertreter bekannt. Er bestätigte damit einen Bericht der norwegischen Zeitung VG. Die NATO-Büros in der Ukraine blieben funktionsfähig. Die Sicherheit des Personals habe Vorrang. Details zur Zahl der Mitarbeiter, die verlagert würden, nannte er nicht. Die NATO und ihre Verbündeten beobachteten die Lage sehr genau und ergriffen weiterhin alle notwendigen Maßnahmen. Lwiw liegt im Westen der Ukraine, rund 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.

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