Nach Börsen-Crash
Europas Börsen wieder im Plus
13.08.2007
Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag zu Mittag einheitlich mit freundlicheren Kursen tendiert. Auch die US-Börsen starten positiv.
Der DAX in Frankfurt notierte um 13:10 Uhr MESZ mit 7.427,05 Punkten und einem Plus von 83,79 Einheiten oder 1,14 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London erhöhte sich um 137,5 Zähler oder 2,28 Prozent auf 6.175,80 Stellen.
Führende Unternehmen legten zu
Aufschläge verzeichneten
auch die Märkte in Paris und Zürich. Der CAC-40 gewann bis zum oben
genannten Zeitpunkt 87,35 Punkte oder 1,60 Prozent auf 5.535,98 Einheiten.
In Zürich stieg der SPI um 78,26 Zähler (plus 1,12 Prozent) auf 7.078,50
Stellen. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts-
und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 legte 68,66 Einheiten oder 1,65
Prozent auf 4.229,95 Punkte zu.
Gefahr noch nicht gebannt
Die europäischen Börsen haben sich am
Montag angesichts guter Vorgaben von den herben Verlusten der vergangenen
Woche erholen können. "Wir gehen davon aus, dass es weiterhin mehr
negative als positive Nachrichten insbesondere von Hedge-Fonds geben wird",
sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf anhaltende Sorgen um den
US-Hypothekenmarkt. Ein Fondsmanager der Royal London Asset Management
sagte, angesichts der jüngsten Marktvolatilität würde er nicht viel auf die
aktuellen Kursgewinne geben.
Zu den größten Gewinnern gehörten europaweit Finanztitel, die in der vergangenen Woche besonders unter der schwachen Marktentwicklung gelitten hatten. Stützend wirkte auch, dass Morgan Stanley die Branche von "Underweight" auf "Overweight" hochgestuft hat. Für Allied Irish Banks (AIB) ging es an um 2,88 Prozent auf 18,93 Euro nach oben. AXA gewannen 2,96 Prozent auf 28,85 Euro. In der Schweiz gehörten Credit Suisse mit plus 1,86 Prozent auf 82,35 Schweizer Franken zu den größten Gewinnern im Swiss-Market-Index (SMI).
Nuklearkonzern mit Verlusten
In Paris verloren Areva-Aktien
indes 2,23 Prozent auf 688,00 Euro. Laut Zeitungsberichten wird der
Nuklearkonzern weitere Rückstellungen von 500 bis 700 Millionen Euro für
weitere Verzögerungen beim Bau eines Reaktors in Finnland vornehmen. "Areva
hat bereits Rückstellungen von 700 Millionen Euro für diesen Auftrag
bestätigt", schrieb Analyst Patrice Lambert de Diesback von CM-CIC
Securities. Dies belaste den Kurs. Allerdings entspreche dieser Betrag nur 3
Prozent der Marktkapitalisierung des Unternehmens. CIC bewertet die Aktie
weiter mit "Accumulate" und einem Kursziel von 856 Euro.
Wien: Schlumberger Stämme mit Riesenplus
Bei den im
standard market auction der Wiener Börse gelisteten Aktien standen am Montag
drei Kursgewinnern neun -verlierer und sieben unveränderte Titel gegenüber.
Meistgehandelte Titel waren BA-CA mit 11.530 Aktien (Einfachzählung). Die
größten Tagesgewinner bei den Aktien im standard market auction waren
Schlumberger Stämme mit plus 6,80 Prozent auf 220,00 Euro (40 Aktien), UBM
Realitätenentwicklung mit plus 1,73 Prozent auf 52,90 Euro (530 Aktien) und
Bank für Tirol und Vorarlberg Vorzüge mit plus 0,01 Prozent auf 103,01 Euro
(500 Aktien).
Die größten Verlierer waren webfreetv.com mit minus 7,50 Prozent auf 0,74 Euro (5.900 Aktien), Porr Stämme mit minus 2,19 Prozent auf 268,00 Euro (161 Aktien) und Miba Vorzüge Kat. B mit minus 2,17 Prozent auf 135,00 Euro (152 Aktien). Im Marktsegment mid market mussten Binder+Co ein Minus von 0,87 Prozent auf 11,45 Euro (500 Stück) verbuchen. Hutter & Schrantz Stahlbau gaben um 0,84 Prozent auf 59,00 Euro (90 Stück) nach und Phion sanken um 0,42 Prozent auf 37,84 Euro (300 Stück).
New Yorker Börse mit freundlicher Tendenz
Die New Yorker
Aktienbörse hat am Montag kurz nach Handelsbeginn freundlich tendiert. Bis
16:40 Uhr MESZ stieg der Dow Jones Industrial Index 49,51 Einheiten oder
0,37 Prozent auf 13.289,05 Zähler. Der S&P-500 Index gewann 7,54
Punkte oder 0,52 Prozent auf 1.461,18 Zähler. Der Nasdaq Composite Index
befestigte sich um 13,78 Punkte (plus 0,54 Prozent) auf 2.558,67 Einheiten.
Unter den an der New York Stock Exchange gelisteten Titeln standen sich bisher 2.059 Gewinner und 1.053 Verlierer gegenüber. 69 Werte notierten unverändert. Bis zum oben genannten Zeitpunkt wurden rund 361,64 Mio. Aktien umgesetzt.
Massive Finanzspritzen
Mit weiteren Milliardenspritzen haben die
Notenbanken weltweit am Montag auf die Turbulenzen an den Finanzmärkten
durch die US-Immobilienkrise reagiert. Zur größten Dosis griff erneut die
Europäische Zentralbank (EZB). Sie stellte den Banken zusätzlich fast 48
Mrd. Euro bereit, um einen Liquiditätsengpass zu verhindern.
EZB steuerte 200 Mrd. Euro bei
Insgesamt beliefen sich die
Finanzspritzen weltweit seit der vergangenen Woche auf mehr als 260 Mrd.
Euro, wovon allein auf die EZB gut 200 Mrd. Euro entfielen. Die meisten
Fachleute bewerteten die Dauerkrise an den Finanzmärkten aber nicht als
Gefahr für die boomende Wirtschaft. Die Bundesregierung und die EU-
Kommission sehen trotz der Turbulenzen infolge der US-Immobilienkrise kein
Risiko für die Konjunktur.