Post-Konflikt
ÖGB gibt Grünes Licht für Post-Streik
17.12.2007
Ab 19 Uhr wird wieder über den Gehaltsabschluss verhandelt. Im Fall eines Scheiterns drohen die Postler mit einer Arbeitsniederlegung.
Ein möglicher Streik der Postbediensteten ist dem ÖGB recht. Der Gewerkschaftsbund hat einen entsprechenden Vorstandsbeschluss gefällt. Sollte die Postgewerkschaft eine Streikfreigabe beantragen, wird ihr der ÖGB-Vorstand stattgeben.
Streik noch vor Weihnachten möglich
Die Postgewerkschaft hat
mit einem Streik noch vor Weihnachten gedroht, wenn es bei den
Gehaltsverhandlungen am Dienstagabend wieder zu keiner Einigung kommen
sollte. Scheitern die Gespräche, wird die Teilgewerkschaft am Mittwoch über
die weitere Vorgehensweise beraten.
Kleiner Streikfonds vorhanden
Die Gewerkschaft kann sich trotz
der Krise wieder Streiks leisten. Laut Finanzreferent Clemens Schneider gibt
es seit November einen "liquiden, dotierten Streikfonds", der
unter anderem mit jenen 136 Mio. Euro gefüllt ist, die vom BAWAG-Verkauf
übriggeblieben sind. Aus dem Fonds werden die Gehälter gezahlt, falls
Unternehmen während Streiks die Auszahlung verweigern.
Mitarbeiter versus Aktionäre
Während die Gewerkschaft über 3
Prozent mehr Gehalt verlangt, hat das Management zunächst nicht einmal 2
Prozent geboten und will jetzt nur einen 2er vor dem Komma sehen. Die
Gewerkschaft sieht das nicht ein. Ihr Argument: die Post-Bilanzen sind
besser denn je, und die Dividende für die Aktionäre soll heuer um 40 Prozent
aufgestockt werden. Also muss es auch einen "gerechten Anteil" für die
Mitarbeiter geben.
Jobabbau auch inakzeptabel
Mehr als verärgert ist
Post-Gewerkschaftschef Gerhard Fritz auch über die vorgesehene Streichung
von 1.700 bis 2.700 Jobs. Er will daher eine Sonderaufsichtsratssitzung
einberufen: "Ich will im Aufsichtsrat geklärt wissen, was da
dahintersteckt". "Das sind Hausnummern und Rechenspielereien", so
Fritz.
Das Unternehmen will nach dem Absprung der großen Versandhäuser den Personalkostenanstieg möglichst niedrig halten.
Post noch heute aufgeben
Wer seine Briefe und Pakete für
Weihnachten noch nicht verschickt hat, sollte das noch am Dienstag
erledigen. Unabhängig von möglichen Streiks ist es zu dieser Jahreszeit
immer empfehlenswert wegen des deutlich höheren Sendungsaufkommens, Pakete
spätestens am Mittwoch, Briefe bis Donnerstag aufzugeben, damit sie
rechtzeitig ankommen. Nur Express-Päckchen (EMS) kommen auch noch bei
Aufgabe bis Freitag an.