Schrecklicher Unfall

Höchstrichter bei Unfall geköpft

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Sonntag starb der Vizepräsident des Obersten Gerichtshofes, Josef Gerstenecker, nach einem Handballspiel bei einem entsetzlichen Unfall.

Justizministerin Claudia Bandion-Ortner rang am Montag um Fassung: „In solchen Stunden ist es schwer für seine Gefühle Worte zu finden. Ich bin in Gedanken bei der Familie des Verstorbenen.“

Grund der Bestürzung der Politikerin und früheren Richterin: Bandion-Ortner trauert um einen ihrer engsten Mitarbeiter und brillanten Kollegen: Hofrat Dr. Josef Gerstenecker (63), Vizepräsident des Obersten Gerichtshofes, kam am Sonntag bei einem grauenhaften Unfall um.

Bilderbuchjurist
Der Spitzenjurist unterschied sich eine steile Karriere lang erfrischend von staubigen Kollegen und Eggheads seines Fachs. Denn Gerstenecker menschelte nicht nur als Richter, er war auch fesch, schlank und sportlich – mit einer Leidenschaft für Handball. In jungen Jahren war er aktiver Spieler, später Trainer des Teams von Union Korneuburg; zuletzt stand er dem Klub als Obmann vor.

Sekundenschlaf
Und er war auch Sonntag auf dem Heimweg von einem Handballspiel der Staatsmeisterschaft, als er im Gemeindegebiet von Grafenbach-St.Valentin die Herrschaft über seinen VW Touran verlor. Laut Unfallermittlern war es vermutlich Sekundenschlaf, vielleicht wurde der Jurist am Steuer aber auch abgelenkt. Sicher ist: Der VW krachte in hohem Tempo gegen die Leitschiene, die Gerstenecker köpfte. Dann wurde der schwere Wagen noch wie ein Katapult hochgeschleudert und krachte gegen einen Brückenpfeiler.

Auch Beifahrerin starb.
Angesichts des völlig zertrümmerten Wracks waren Feuerwehrleute am Unfallort baff, dass sie Gersteneckers Beifahrerin noch lebend aus dem Auto schneiden konnten: die 20-jährige Studentin Simone W. wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus Wiener Neustadt geflogen. Montagfrüh ist aber auch sie ihren Verletzungen erlegen. Der Unfallwagen wird jetzt auch technische Defekte untersucht.

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