Rückkehr

Irakische Flüchtlinge verlassen Finnland

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Ähnlich wie Schweden hat Finnland die Einwanderungspolitik verschärft.

Tausende Flüchtlinge vor allem aus dem Irak nehmen ihre Asylanträge in Finnland wieder zurück und kehren dem Staat den Rücken. Viele geben familiäre Grunde, das kalte Wetter und enttäuschte Erwartungen als Gründe an. Im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl der Asylbewerber in Finnland auf 32.500 fast verzehnfacht.

Charterflüge nach Bagdad
Nach Angaben der Behörden haben bisher rund 4100 von ihnen die Anträge wieder zurückgezogen. Die Zahl könne in den kommenden Monaten auf 5000 ansteigen. Rund zwei Drittel der Asylbewerber sind junge Männer aus dem Irak. Angesichts der Rückreisewünsche wird Finnland von der kommenden Woche an Charterflüge nach Bagdad anbieten.

Viele Gründe
Der in Somalia geborene Muhiadin Hassan, der in Finnland ein Reisebüro betreibt, sagte, er verkaufe jeden Tag 15 bis 20 Tickets für Flüge in die irakische Hauptstadt. "Einige mögen das Essen hier nicht, es ist ihnen zu kalt in Finnland, oder sie fühlen sich nicht willkommen. Es gibt viele Gründe." Tobias van Treeck von der Internationalen Organisation für Migration erklärte, die Bedingungen in Finnland und der lange Asylprozess entsprächen nach Aussage von Flüchtlingen nicht ihren Erwartungen.

Verschärfte Einwanderungspolitik
Rund 80 Prozent der Rückkehrwilligen sind Iraker. Von den 877 Syrern haben offiziellen Angaben zufolge dagegen nur 22 erklärt, in ihr Heimatland zurückzuwollen. Von 5214 Afghanen waren es 35.

Ähnlich wie Schweden oder Norwegen hat Finnland seine Einwanderungspolitik verschärft. So müssen Asylbewerber im arbeitsfähigen Alter unentgeltlich arbeiten. Wirtschaftliche Probleme und wenig Erfahrungen mit Einwanderern haben außerdem zu einer feindseligen Stimmung gegenüber Migranten geführt.

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