Terror in Europa

Paket-Bomben: Erste Verdächtige gefasst

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Die in Athen gefassten Männer gehören der linksextremen Szene an.

Nach der Serie von Paketbomben hat die griechische Polizei die Fahndung nach mehreren Verdächtigen eingeleitet. Die Ermittler suchten nach fünf Männern im Alter von 21 bis 30 Jahren, die dem linksextremen Milieu zugerechnet werden. Zwei Verdächtige waren bereits am Montag festgenommen worden.

Bei den 22 und 24 Jahre alten Männern wurden zwei der Paketbomben gefunden, von denen eine an Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy gerichtet war. Beide waren mit Pistolen bewaffnet, einer von ihnen trug eine kugelsichere Weste.


In Athen wurden am Montag und Dienstag insgesamt elf Paketbomben gefunden, die an ausländische Botschaften, an Sarkozy sowie auch an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg und an die europäische Polizeibehörde Europol adressiert waren. Eine weitere aus Griechenland stammende Paketbombe musste im deutschen Bundeskanzleramt von Angela Merkel unschädlich gemacht werden. Eine 13. Paketbombe, die an Italiens Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi adressiert war, wurde auf dem Flughafen von Bologna entdeckt.

Bomben in Büchern versteckt
Die meisten der griechischen Paketbomben sollen in ausgehöhlten Büchern versteckt gewesen sein.  Ein Polizist sagte der Athener Zeitung "Ta Nea", für die Konstruktion hätten auch die Kenntnisse eines Gymnasialschülers ausgereicht.

Ausgehöhlt, mit Pulver gefüllt
Den Berichten zufolge hatten die Täter die Bücher ausgehöhlt und darin eine Art Pulver versteckt, das bei jedem Feuerwerk verwendet wird. Zur Zündung seien in den meisten Fällen Batterien und Kabel installiert gewesen. Die Explosion sollte durch Funken entfacht werden; einen richtigen Zünder habe es nicht gegeben, hieß es. In wenigen anderen Fällen seien die Sprengsätze in Briefumschlägen installiert gewesen. Insgesamt wurden bisher 13 Bomben entdeckt oder entschärft.

Kurierdienste eingestellt
Die griechischen Sicherheitskräfte versuchen derzeit zu ermitteln, ob noch weitere Briefbomben unterwegs sind. Aus diesem Grund wurden am Mittwoch für 48 Stunden alle Kurierdienste von Griechenland ins Ausland eingestellt. Die Polizei wollte alle Pakete kontrollieren, die am Athener Flughafen eintreffen oder lagern.

Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou verurteilte die Bombenserie in Athen und u.a. auch die Sendung eines explosiven Pakets aus Griechenland an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wir verurteilen es aufs Schärfste und widersetzen uns unerbittlich jedem, der mit Terroraktionen und Gewalt versucht, dem sozialen Frieden und dem Bild des Landes im Ausland zu schaden", sagte Papandreou.

Papandreou will Merkel anrufen
Die griechischen Sicherheitsbehörden arbeiteten daran, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, versicherte er. Papandreou wolle sich noch im Laufe des Tages telefonisch mit Merkel in Verbindung setzen, berichtete das griechische Fernsehen.


 

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Terror in Athen: Polizei jagt Attentäter

Der Terrorverdächtige Gerasimos Tsakalos wird von Anti-Terror-Einheiten abgeführt.

Tsakalos wird verdächtigt, gemeinsam mit seinen Komplizen Anschläge auf acht ausländische Botschaften in Athen sowie mehrere europäische Spitzenpolitiker geplant zu haben.

Panagiotis Argyrou, der zweite festgenommene Verdächtige. Nach fünf weiteren mutmaßlichen Mitglieder der Gruppe wird gefahndet.

Zu ihnen zählt unter anderem der 23-jährige Ntamiano Bolano, hier auf dem Fahndungsfoto der Polizei zu sehen.

Der 24-jährige Georgios Nikolopoulos sollen ebenfalls der der linksradikalen "Conspiracy of Cells of Fire" angehören.

Der 21-jährige Alexandros Mitrousis könnte das jüngste Miglied der militanten Gruppe sein.

Im Visier der Behörden: Der 30-jährige Georgios Karagiannidis.

Die Anti-Terror-Ermittler fahnden auch nach dem 22-jährigen Michael Nikolopoulos.

Die fünf Verdächtigen könnten den beiden mutmaßlichen Bombenattentätern auf dem Weg zum Staatsanwalt folgen.