Phönix aus der Asche

Die neue Mercedes A-Klasse im Test

03.07.2012

Neuer Baby-Benz nimmt den Audi A3 und den 1er BMW ins Visier.

Zur Vollversion des Artikels
© Daimler
Zur Vollversion des Artikels

Von der Pensionistenschaukel zum hoch dynamischen Sportkontakten: So kann man die wundersame Wandlung des Einsteiger-Benz in aller Kürze beschreiben. Die neue A-Klasse bricht, wie berichtet, komplett mit der Vergangenheit und stellt sich jetzt der etablierten Premium-Konkurrenz Audi A3 und 1er BMW . Wir sind den „neuen Stern am Kompakthimmel“ testgefahren.

Alles deutet auf Fahrspaß hin
Und so sieht der jüngste Mercedes in natura aus: bullig, präsent, sportlich. Die riesigen Lufteinlässe an der Front, die großen, dynamischen Scheinwerfer, die scharf gezogenen Kanten, die hohe Schulterlinie, das muskulöse Heck -alles an der neuen A-Klasse deutet auf ausgemachten Fahrspaß hin. Und dem ist dann auch tatsächlich so: anders als beim Vorgänger fallen wir beim einsteigen tief. Die Sitzposition hat sich deutlich Richtung Asphalt verschoben. Die perfekt konturierten Sportsitze (kosten Aufpreis) packen seitlich kräftig zu und lassen erahnen, dass in diesem Auto allenthalben mit stärkeren Fliehkräften zu rechnen ist. Im Fond gibt es überraschend viel Platz. Nur die schmalen Fenster vermitteln ein etwas einengendes Gefühl. Der Kofferraum rangiert auf Konkurrenz-Niveau und lässt sich einfach erweitern. Die hohe Ladekante und die schmale Öffnung erschweren jedoch das Beladen.

Präzises Fahrwerk vermittelt viel Sicherheit
Das straffe, aber beileibe nicht unkomfortable Fahrwerk und der tiefe Schwerpunkt lassen die neue a-Klasse direkt am Asphalt kleben. Wird's dennoch mal brenzlig, greift das ESP dezent korrigierend ein. Präzise lässt sich der Stuttgarter durch Kurven ziehen und vermittelt auch bei hohem Tempo ein großes Maß an Sicherheit. Apropos Sicherheit: Der Baby-Benz bietet als einziges Modell seiner Klasse, einen serienmäßigen Kollisionswarner mit Notbremsfunktion. Hier setzt Mercedes also Maßstäbe.

Modernes Interieur
Im Innenraum fallen die runden Lüftungsdüsen a laSLS und der freistehende Monitor im iPad-Format auf. Letzterer kostet zwar Aufpreis, macht den Benz aber fit für die iPhone-Generation. Das Kultsmartphone lässt sich nämlich gegen geringen Aufpreis (drei verschiedene Möglichkeiten) direkt ins Bordnetz integrieren. Damit kommen die eigene Musiksammlung, diverse Apps und sogar das Internet in die A-Klasse. Wer das volle Programm will, muss aber tiefer in die Tasche greifen. An der Ablesbarkeit der Instrumente gibt es nichts zu bemängeln. Bei der Bedienung stören lediglich die etwas tief angeordneten Regler der Klimaanlage.

Vorläufiges Top-Modell macht Spaß
Sehr gut zu Gesicht steht dem Benz der 211 PS starke Top-Benziner im A 250. Ein Beschleunigungswert von 6,6 Sekunden auf 100 und ein für einen Benziner rekordverdächtiges Drehmoment von 350 Newtonmetern (ab 1.200 Touren) sprechen Bände. Bei der Sport-Version des A250 hat der hauseigene Veredler AMG Hand am Fahrwerk angelegt. Prädikat: Spaßgarant. Für das Fahrvergnügen sorgt bei diesem Motor auch das serienmäßig verbaute Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen. Es harmoniert nahezu perfekt mit dem Antrieb und schaltet bei bedarf extrem schnell zurück. Bei gemächlicher Fahrt sorgt es für niedriege Drehzahlen. So soll der Spritkonsum in Grenzen gehalten werden.  Wem das noch nicht reicht, den können wir auf den A 45 AMG mit rund 300 PS und Allradantrieb im kommenden Frühjahr vertrösten.

Motoren hinterlassen guten Eindruck
Aber auch die übrigen Motorisierungen sind keine Kinder von Traurigkeit. Die Benziner-Riege komplettieren die aus der B-Klasse bekannten Vierzylinder-Turbo-Motoren A 180 mit 122 PS und der A 200 mit 156 PS. Mit einem Verbrauch von 3,8 Litern und einer CO2-Emission von 98 Gramm ist der A 180 CDI mit immerhin 109 PS der effizienteste Benz aller Zeiten. Mit 4,3 Liter Durchschnittskonsum verbraucht der vorläufige Top-Diesel, der A 200 CDI, nur unwesentlich mehr. Beide Motoren können nach dem Kaltstart ihr Selbstzünder-Prinzip zwar nicht verstecken, unangenehm klingen sie aber auch nicht. Sobald die CDIs warm sind, oder man etwas schneller fährt, laufen sie angenehm ruhig. Der 200 CDI bietet auch einen hervorragenden Durchzug. Im Herbst folgt dann noch ein Performance-Selbstzünder in Form des 170 PS starken A 220 CDI. Serienmäßig werden die Motoren über ein manuelles Sechsgang-Getriebe geschaltet, gegen Aufpreis gibt es ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

>>>Nachlesen: Alle Preise und Ausstattungs-Details der neuen A-Klasse

Preise
Mit einem Einstiegspreis von 24.950 Euro für den A 180 BlueEfficiency bewegt sich die neue A-Klasse im Rahmen der Premium-Kompakt-Konkurrenz. Und wie beim Mitbewerb ist auch bei der A-Klasse die Liste der Serienausstattung kurz und jene der Optionen lang. Das günstigste Diesel-Modell kostet mindestens 26.700 Euro.

Noch mehr Informationen über Mercedes finden Sie in unserem Marken-Channel.

Im nächsten Jahr kommt mit dem CLA auch noch ein viertüriges A-Klasse Coupé

Fotos vom Test der neuen B-Klasse :

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel