Erlkönig unterwegs

Neuer Mini Countryman kommt als Plug-in-Hybrid

19.10.2016

Bedient sich aus dem Technikbaukasten des BMW 2er Active Tourer.

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© Mini / BMW AG
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Jetzt springt auch Mini auf den Elektrifizierungszug der Automobilindustrie auf. Konkret wird der neue Countryman, der 2017 in den Handel kommt, erstmals auch als Plug-in-Hybrid-Modell verfügbar sein. Laut der britischen BMW-Tochter ist der Serienentwicklungsprozess dieses Fahrzeugs, dessen Antrieb aus einem Verbrennungs- und einem Elektromotor besteht und das erstmals auch rein elektrisches Fahren ermöglicht, nahezu abgeschlossen. Das ist auch keine allzu große Überraschung, schließlich kann sich Mini aus dem Technikbaukasten der Münchner Mutter bedienen. Der 2er Active Tourer teilt sich ja bereits die Plattform mit dem Clubman und dem Mini Fünftürer. Und da BMWs erster Kompaktvan als 225xe auch mit Plug-in-Hybridantrieb erhältlich ist, musste die Technik nur etwas angepasst werden.

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Der Ladestecker wird im linken vorderen Kotflügel angedockt.

E-Fahrten mit bis zu 125 km/h

Wie im 225xe treibt auch beim Countryman mit Plug-in-Hybrid-Technik der Verbrennungsmotor die Vorderräder an, während der Elektromotor seine Kraft auf die Hinterräder überträgt. Damit ergibt sich ein Allradantrieb, der ohne Kardanwelle auskommt. Wie im BMW können beide Aggregate auch allein zu Werke gehen. Werden die Akkus vor Fahrtantritt an einer Ladestation oder einer Steckdose voll aufgeladen, soll der Countryman zwischen 30 und 50 Kilometer rein elektrisch fahren können – das funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 125 km/h. Erst darüber schaltet sich auch der Benziner dazu. Im BMW 225xe leistet der im Heck platzierte Elektromotor 65 kW (88 PS). Unter der vorderen Motorhaube werkt der aus vielen Modellen der beiden Marken bekannte 1,5l-Dreizylinder-Benzinmotor mit 136 PS bereit. Die Systemleistung des Plug-in-Hybrid-Antriebs beträgt 224 PS. Ob diese Daten auch eins zu eins für den Countryman gelten, wollte Mini noch nicht verraten. Falls es Abweichungen geben sollte, dürften diese jedoch äußerst gering ausfallen.

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Sebastian Mackensen und Peter Wolf mit dem ersten Mini Plug-in Hybrid.

Innere Werte

Mit diesem Modell wollen wir Mini Fans vom Hybrid-Antrieb überzeugen“, sagt Mini Markenchef  Sebastian Mackensen, „und wir wollen alle, die schon Hybrid-Erfahrung gesammelt haben, mit Mini Feeling begeistern.“  Mackensen und Mini Baureihenleiter Peter Wolf testen gemeinsam mit ihrem Team den Teilzeit-Stromer bereits auf Herz und Nieren und versprechen für ihren jüngsten Spross auch das Marken-typische Gokart-Feeling. Die Hochvoltbatterie befindet sich unter den Fondsitzen, was zu einem niedrigen Schwerpunkt und zu einem agilen Handling beiträgt. Im linken vorderen Kotflügel verbirgt sich der Ladeanschluss – auch das kennen wir vom 225xe. Einen Blick ins (unverhüllte) Cockpit gewährt uns Mini noch nicht. Hier soll aber alles vertraut wirken - mit kleinen Abweichungen: Die Start-/Stop-Einheit im Zentrum der Schalterleiste trägt Gelb statt Rot. Doch wie gewohnt, genügt ein Druck auf die Taste, um das Fahrzeug in Betriebsbereitschaft zu versetzen. Lautlos, wohlgemerkt, denn das Hybrid-Modell startet stets im Elektromodus. Den Platz des Drehzahlmessers im Kombiinstrument auf der Lenksäule hat eine Leistungsanzeige übernommen.

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Das Cockpit des Erlkönigs ist noch stark getarnt.

Mehrere Fahrmodi

Per eDrive-Schalter kann der Fahrer mehrere Fahrmodi wählen. Im Standardmodus Auto eDrive sind dabei bis zu 80 km/h, im Modus Max eDrive 125 km/h mit dem Elektromotor möglich. Im dritten wählbaren Modus namens Save Battery treibt nur der Verbrennungsmotor das Fahrzeug an. Zugleich kann der Ladezustand der Hochvoltbatterie konstant gehalten oder per Generator erhöht werden, sodass später genug Strom für rein elektrisches Fahren zur Verfügung steht. So rollt der Countryman zum Abschluss einer längeren (Autobahn-)Fahrt lautlos und rein elektrisch durch die Stadt.

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Auch die zweite Generation ist - trotz Tarnfolie - sofort als Countryman erkennbar.

Optik

Der Prototyp ist zwar noch stark getarnt, dennoch zeigt sich, dass der Countryman optisch keine allzu grußen Sprünge machen wird. Im Vergleich zum aktuellen Modell wird er aber deutlich wachsen. Nur so kann er gegen den brandneuen Herausforderer, Audi Q2 , etwas ausrichten. Vorne wird der Grill etwas größer und die Scheinwerfer rücken weiter nach außen. Damit steht das kompakte SUV etwas breiter auf der Straße. Darüber hinaus wird sich das Cockpit stark an jenem des aktuellen Clubman orientieren. Damit erreicht es auch endlich den hohen Qualitätsstandard, der den saftigen Preisen gerecht wird.

Alle Infos zu den Mini-Modellen finden Sie in unserem Marken-Channel.

Der neue Mini Countryman wird Ende 2016 oder Anfang 2017 vorgestellt und rollt noch im kommenden Jahr zu den heimischen Händlern. Die Plug-in-Hybrid-Version soll von Beginn an verfügbar sein.

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