Bestseller unter Strom

Brandneuer Elektro-Golf im Test

17.03.2014

Fahrbericht klärt, ob VW beim e-Golf die Hausaufgaben erledigt hat.

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© Volkswagen
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Na, wenn VW den Golf schon elektrifiziert, dann muss ja wohl langsam echt was dran sein an der Elektromobilität! Dieser Gedanke wird so manchem angesichts des neuen e-Golfs , von dem vor wenigen Tagen der Österreich-Preis verraten wurde, durch den Kopf gehen. Dabei ist der Wolfsburger Kompakt-Stromer alles andere als ein bloßes Reagieren auf einen temporären Trend und das Konkurrenzumfeld: Schon bei der Entwicklung des 7er-Golfs wurde der E-Antrieb fix eingeplant - also zu einer Zeit, als viele dem Thema Elektromobilität noch wenig Bedeutung beimaßen. Ähnlich ging VW übrigens auch auch beim Up! vor, den es seit Kurzem ebenfalls als reine Elektro-Version zu kaufen gibt .

Beschleunigungswerte (fast) auf GTI-Niveau
Dass der e-Golf also von langer Hand geplant war, zeigt sich am ausgereiften Eindruck, den er macht: Die Lithium-Ionen-Batterie ist im Fahrzeugboden zwischen 1. und 2. Sitzreihe untergebracht, wodurch das Platzangebot mit jenem in einem konventionell motorisierten Golf ident ist. Auch hinterm Steuer erst einmal Business as usual: Optisch deutet kaum etwas auf den Stromantrieb hin. Sein wahres Wesen offenbart der e-Golf von außen durch eine optimierte Aerodynamik und vor allem im Fahrbetrieb: Der 115 PS starke E-Motor stellt seine 270 Nm Drehmoment ad hoc zur Verfügung, was bei forcierter Strompedal-Betätigung in einer atemberaubenden Beschleunigung gipfelt.

Entspanntes Gleiten im dichten Stadtverkehr
Wird der e-Golf aber ganz "pomali" durch den dichten Stadtverkehr gelotst, macht sich Entspannung hinterm Steuer breit. Die Stille im Innenraum suggeriert ein schier schwereloses Dahingleiten. Per Wahlhebel lässt sich der Rekuperationsgrad (Energierückgewinnung) in vier Stufen einstellen: vom Segelmodus (Stufe eins) bis zu einer Verzögerung, die die Betätigung des Bremspedals bei vorausschauender Fahrweise obsolet macht.

Die maximale Reichweite gibt VW mit 190 Kilometern an. In der Praxis wird sich diese eher im Bereich von rund 150 Kilometern einpendeln, was bedeutet, dass man, wenn man von einer durchschnittlichen täglichen Fahrstrecke von 50 Kilometern in der Stadt ausgeht, mit einer Batteriefüllung drei Tage auskommt. Für lange Reisen taugt also auch der e-Golf nicht, für Pendler und Stadtbewohner ist die Reichweite aber ausreichend.

Kosten
Mit einem Startpreis von 35.590 Euro inklusive der Batterie-Garantie für 8 Jahre bzw. 160.000 Kilometer ist der e-Golf freilich deutlich teuer als ein vergleichbarer Benziner und kostet in etwa so viel wie ein BMW i3 . Allerdings relativiert sich das angesichts der umfangreichen Ausstattung, wie etwa Navigationssystemsystem, LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten, Climatronic und Alufelgen. Bei den Betriebskosten können die Verbrenner (Diesel und Benziner) nicht mithalten. Dafür kommt man mit ihnen weiter. Wer das Beste aus beiden Welten haben will, muss bei VW noch bis Herbst warten. Dann startet nämlich der Golf GTE mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. (zac/set)

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>>>Nachlesen: Alle Informationen vom e-Golf

Technische Daten
Motor: Permanentmagneterregte Synchronmaschine (PSM)
Leistung: 115 PS; 270 Newtonmeter
Fahrleistungen: 0- 60 km/h in 4,2 Sekunden, 0 -100 km/h in 10,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Reichweite: bis 190 km, praxisnah: 130-190 km
Stromverbrauch: 12,7 kWh/ 100 km
Ladedauer: 30 min. bei 50 kW, bis 13 Std. bei Haushaltssteckdose Gewicht: 1.585 kg
Kofferraumvolumen: 341-1.231 Liter
Preis: ab 35.590 Euro

Fotos vom e-Up!

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