Starke Verluste
Börsen-Beben wegen Trumps Zoll-Hammer
03.04.2025Experten befürchten ein weltweites Börsen-Beben.
Die europäischen Leitbörsen haben am Donnerstag nach den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump deutlich nachgegeben. Der Euro-Stoxx-50 notierte wenige Minuten nach Handelsbeginn mit einem Abschlag von 2,24 Prozent auf 5.185,37 Punkten. In Frankfurt verlor der DAX 2,28 Prozent auf 21.881,13 Zähler. Beide Indizes fielen damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar. Der Londoner FTSE-100 gab um 1,16 Prozent auf 8.508,88 Einheiten nach.
Die USA belegen ab Samstag Einfuhren aus allen Ländern pauschal mit Zöllen von zehn Prozent. Zudem kündigte die US-Regierung einen komplexen Mechanismus wechselseitiger Zölle an, der für viele Länder höhere Abgaben vorsieht. Für die Europäische Union heißt das, dass Exporte ihrer Mitgliedsländer in die Vereinigten Staaten ab kommender Woche mit einem Zoll von 20 Prozent belegt werden. Importe aus Großbritannien sollen mit 10 Prozent besteuert werden und jene aus der Schweiz mit 31 Prozent.
Die Börsen reagierten darauf weltweit mit hohen Verlusten. Sichere Anlagehäfen wie Gold und Staatsanleihen werden hingegen gekauft.
Starke Verluste in Asien
Der japanische Aktienindex Nikkei ist im frühen Handel am Donnerstag um mehr als vier Prozent eingebrochen. Der Index fiel damit auf ein Achtmonatstief, nachdem US-Präsident Donald Trump eine Reihe von Gegenzöllen angekündigt hatte, darunter eine Zollbelastung von 24 Prozent auf japanische Waren. Der Nikkei sank im frühen Handel um bis zu 4,6 Prozent und fiel zum ersten Mal seit dem 7. August auf 34.102,00 Punkte. Der breiter gefasste Topix verlor bis zu 4,3 Prozent.
Nur 20 Minuten nach Handelsbeginn lagen von den 225 Unternehmen im Nikkei 217 im Minus, während nur acht Gewinne verzeichneten. Unter den 33 Branchengruppen der Tokioter Börse bekamen die Banken mit einem Minus von sechs Prozent die schlechteste Bewertung. Ein starker Rückgang der Anleiherenditen im In- und Ausland verdüsterte die Aussichten für Einnahmen aus Krediten und Investitionen.
Der Subindex der Börse für Automobilhersteller fiel um 3,3 Prozent, da im Laufe des Donnerstags zusätzliche Zölle auf Autoexporte in die USA in Kraft treten sollen. Auch die Aktien der großen japanischen Autohersteller rutschten nach den Hiobsbotschaften aus den USA tief in den Keller: Toyota sank um sechs Prozent, Nissan um 6,3 Prozent und Honda um 4,8 Prozent.