Wegen Trump
Er lag schon 2008 richtig: Top-Investor warnt vor US-Finanzcrash
03.09.2025Ray Dalio sagte bereits die Finanzkrise von 2008 voraus. Nun warnt der Top-Investor vor einem neuen Crash.
Der US-Milliardär und Hedgefonds-Gründer Ray Dalio schlägt Alarm: Die Vereinigten Staaten könnten nach seiner Einschätzung in den kommenden Jahren gleich doppelt in die Krise schlittern – wirtschaftlich und politisch.
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„Schulden-Herzinfarkt“
Dalio warnt vor einem „debt-induced heart attack“ – einem Schulden-„Herzinfarkt“, der seiner Analyse zufolge innerhalb der nächsten drei Jahre eintreten könnte. Grund sei die extreme Schieflage zwischen Einnahmen und Ausgaben: Die US-Regierung gibt jährlich rund 7 Billionen Dollar aus, nimmt jedoch nur etwa 5 Billionen Dollar ein. Dieses Defizit müsse über immer neue Staatsanleihen gedeckt werden – und genau dafür schwinde die weltweite Nachfrage.
Die Folge: Die US-Notenbank stehe vor zwei unattraktiven Optionen. Entweder sie erhöht die Zinsen, was Zahlungsausfälle bei Anleihen riskieren würde, oder sie druckt neues Geld, um Schulden zu finanzieren – mit gravierenden Folgen für das Vertrauen in den Dollar. Beides könnte einen Crash auslösen.
Dalio fordert daher dringend eine Konsolidierung: Das Haushaltsdefizit müsse wieder auf etwa 3 % des BIP gesenkt werden – ein Niveau, das in den 1990er-Jahren noch erreichbar war.
Demoktatie-Alarm
Neben der Schuldenproblematik sieht Dalio auch eine politische Gefahr: Die USA könnten in eine Art moderne Autokratie abgleiten. Er verweist auf Parallelen zur Politik der 1930er Jahre – geprägt von wachsender Ungleichheit, Misstrauen in staatliche Institutionen und starken staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft.
Als Beispiel nennt Dalio den Erwerb eines 10-Prozent-Anteils der US-Regierung am Chipriesen Intel. Auch Versuche, die Unabhängigkeit der Federal Reserve zu schwächen, etwa durch politische Ernennungen oder gar Entlassungen von Notenbankern, hält er für brandgefährlich. Solche Entwicklungen könnten das Vertrauen in die Stabilität der amerikanischen Demokratie wie auch ihrer Währung erschüttern.
Die Warnungen zeigen bereits Wirkung: Internationale Investoren ziehen sich zunehmend aus US-Staatsanleihen zurück und investieren stattdessen in Gold – den klassischen sicheren Hafen in Krisenzeiten.