Arbeits-Hammer

Erstes EU-Land führt den 13-Stunden-Tag ein

03.09.2025

Die Regierung will die tägliche Arbeitszeit deutlich verlängern. 

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Schon im Vorjahr sorgte Griechenland auch international für Aufregung, als man als erstes EU-Land die Möglichkeit einer Sechs-Tage-Woche einführte. Nun geht die Regierung in Athen bei flexiblen Arbeitszeiten einen Schritt weiter.

Ein neues Gesetz, das noch im September beschlossen werden soll, ermöglicht 13-Stunden-Tage und eine 4-Tage-Woche. Damit will man den Fachkräftemangel im Land bekämpfen. Die Regelarbeitszeit soll bei 40 Wochenstunden bleiben, zusätzlich sind acht Überstunden pro Woche erlaubt. Die Wochenarbeitszeit ist dabei aber flexibel und wird im Durchschnitt pro Quartal berechnet. Bei Bedarf wird also in manchen Wochen deutlich mehr als 40 Stunden gearbeitet.

Arbeitsministerin Niki Kerameos betont, die traditionelle 8-Stunden-Regel bleibe bestehen; die 13-Stunden-Option sei freiwillig und an Bedingungen gebunden – wie tägliche Ruhezeiten und eine maximale Wochenarbeitszeit von 48 Stunden über einen Zeitraum von vier Monaten.

Gewerkschaft läuft Sturm

Die Gewerkschaft kritisiert die Reform scharf, spricht von einem „mittelalterlichen Arbeitsregime“ und warnt davor, dass das Gesetz den Arbeitnehmerschutz erheblich schwächen würde.

Ein zentraler Kritikpunkt: Die neue Regelung verlagere die Verantwortung für Arbeits- und Freizeitregelungen auf Einzelverhandlungen, was angesichts der Machtasymmetrien zu Lasten der Arbeitnehmer gehen könne. Zudem beklagen Gewerkschaften, dass besonders in Branchen mit ohnehin hoher Belastung (z. B. Tourismus) Gesundheit und Produktivität gefährdet seien. 

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