Insolvenz-Schock
Megapleite von großem Sprit-Boss: 640 Beschäftigte betroffen
04.12.2025
Der Tankstellenbetreiber Stiglechner aus Linz meldet Insolvenz an. Betroffen sind 640 Beschäftigte und 140 Tankstellen in Österreich.
Das Linzer Familienunternehmen Stiglechner mit 140 Tankstellen und 640 Mitarbeitenden hat Insolvenz angemeldet. Verhandlungen mit einem möglichen Investor und Banken sind gescheitert, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" Donnerstagnachmittag online. Betroffen seien die Julius Stiglechner GmbH und die Stiglechner Tankstellen GmbH.
Pleite-Schock nach Millionen-Minus
Der Mineralölhändler sei zahlungsunfähig und werde beim Landesgericht Linz einen Insolvenzantrag einbringen, habe das Unternehmen bestätigt, hieß es. Stiglechner habe in den vergangenen beiden Jahren Verluste geschrieben - minus 20,7 Mio. Euro 2023 und minus 9,3 Mio. Euro 2024 laut Bilanzen der Julius Stiglechner GmbH. "Durch die Auswirkungen der Coronakrise kam es zu starken Absatzeinbrüchen, zusätzlich erfolgten mit der hohen Inflation und dem Ölpreisverfall in den vergangenen Jahren auch für die Stiglechner-Gruppe unvorhergesehene Preissteigerungen", erklärte das Unternehmen. Diese Kombination sowie hohe Investitionskosten hätten die hohen Fehlbeträge ergeben.
Restrukturierung gescheitert
Bereits seit 2024 - Martin Roy kam neben Elsa Dutzler-Stiglechner als Sanierer in die Geschäftsführung - sei ein mit den Banken abgestimmter Restrukturierungsprozess gelaufen, der letztendlich scheiterte. "Nach sorgfältiger Prüfung aller wirtschaftlichen Optionen musste festgestellt werden, dass eine Fortführung des Geschäftsbetriebs nicht mehr möglich ist", hieß es. Die betroffenen Mitarbeiter seien bereits persönlich informiert worden. Ob das Unternehmen vom Insolvenzverwalter vorübergehend fortgeführt wird und die 640 Jobs erhalten bleiben, werde das Insolvenzverfahren in den kommenden Tagen zeigen