Aus U-Haft entlassen
2 Millionen Dollar: Ex-Meinl-Bank-Chef kauft sich frei
26.11.2025Dank neuesten Kautionsangebots verließ Peter Weinzierl die New Yorker U-Haft. Konkrete Auflagen sind noch offen.
Ex-Meinl-Bank-Chef Peter Weinzierl ist in New York City aus der Untersuchungshaft gegen eine finanzielle Sicherheitsleistung entlassen und auf freien Fuß gekommen, berichtet der "Standard". Ein neues Kautionsangebot des 60-jährigen Wieners wurde demnach von der zuständigen Richterin angenommen. Die konkrete Höhe blieb offen. Es dürfte zudem einen elektronischen Hausarrest, aber auch gewisse Bewegungsfreiheit geben. Seinen Reisepass soll Weinzierl abgegeben haben.
Vorwurf: Steuerhinterziehung
Die US-Staatsanwaltschaft wirft Weinzierl auf Geldwäsche beruhende Steuerhinterziehung vor. Weinzierl bestritt stets die Vorwürfe. In Österreich ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) rund um die Causa Odebrecht gegen Weinzierl und andere. Hier wie dort gilt die Unschuldsvermutung.
Am Dienstag (Ortszeit) wurde der Ex-Manager laut "Standard" aus der Untersuchungshaft entlassen, die er im Metropolitan Detention Center (MDC) in Brooklyn verbracht hat. Aus aktuellen Gerichtsunterlagen erschließt sich dem Zeitungsbericht zufolge, dass sein neuestes Kautionsangebot von der zuständigen Richterin angenommen worden ist, danach wurde er auf freien Fuß gesetzt.
Aus den Unterlagen, aus denen "Der Standard" zitiert, gehe hervor, dass die Zuständigen ein erneuertes Kautionsangebot Weinzierls verhandelt haben. Das sei schließlich akzeptiert worden, obwohl die Bedingungen leichter sein dürften als im älteren, im September noch abgelehnten Kautionsangebot.
Kaution bei rund zwei Mio. Dollar, weitere Auflagen
Die Kaution, die Weinzierl hinterlegt habe, liege nun bei rund zwei Millionen Dollar (aktuell 1,73 Mio. Euro). Weinzierl übersiedle in den elektronisch überwachten Hausarrest. Vorausgesetzt, das Gericht stimme zu, dürfe er sich in Washington D. C., Süd-Florida und den südlichen und östlichen Bezirken von New York bewegen - wohl, weil seine Anwaltskanzlei Niederlassungen in Washington D.C., Virginia und Florida hat, so die Zeitung. Seine Reisedokumente habe Weinzierl abgegeben, Besuche von Beratern und Familie bei ihm daheim müssen vom Gericht genehmigt werden.
Rechtsanwälte Weinzierls hatten öfters Enthaftungsanträge eingebracht und Kautionsangebote unterbreitet. Bis Dienstag stimmten weder Richterin noch Staatsanwälte zu einer Freilassung gegen Auflagen zu. In seinem Enthaftungsantrag vom 17. September etwa hatten Weinzierls Verteidiger laut "Standard" ein Kautionsangebot von 2,3 Millionen Dollar (aktuell 1,99 Mio. Euro) gelegt. Zudem würde er eine Fußfessel akzeptieren, in New York City bleiben und seinen Reisepass abgeben. Damals war das Gericht diesem Angebot nicht gefolgt. Es könnte auch um den Nachweis der Herkunft der Kautionsgelder gegangen sein.