Investor-Legende
Buffetts letzter großer Zug: Aus für Apple, Einstieg bei Google
16.11.2025Die Investorenlegende Warren Buffett hat in seinem wohl letzten Quartalsbericht vor seinem Rücktritt eine Überraschung gemeldet: Er kauft Google-Mutter Alphabet und verkauft gleichzeitig kräftig Apple-Aktien.
In einer spektakulären Wendung hat Investment-Legende Warren Buffett die Weichen für sein Lebenswerk neu gestellt – just in dem Bericht, der als sein letzter Akt vor dem Rücktritt gilt. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway im dritten Quartal kräftig in den Google-Mutterkonzern Alphabet investiert. Gleichzeitig wurde der Bestand am Technologieriesen Apple deutlich reduziert.
Buffetts Alphabet-Coup: Ein spätes Eingeständnis?
Der Einstieg bei Alphabet sorgt in der Finanzwelt für Aufsehen. Der Kauf passt nicht zum klassischen Value-Investing-Stil des 94-Jährigen, der Technologiewerte lange gemieden hat. Das Investment wirkt wie ein nachträglicher Kurswechsel. Bereits 2019 hatten Buffett und sein verstorbener Weggefährte Charlie Munger bedauert, den Google-Aufstieg verpasst zu haben. „Wir haben es vermasselt“, gestand Munger damals ein. Jetzt, kurz vor Buffetts Abschied, hat Berkshire die Chance doch noch genutzt und damit Alphabet zur zehntgrößten Position im Portfolio aufgebaut.
Die Märkte honorierten den Ritterschlag aus Omaha umgehend: Die Alphabet-Aktie legte im nachbörslichen Handel um 1,7 Prozent zu. Ein typischer Effekt, wenn Buffett in ein Unternehmen einsteigt – Anleger werten dies stets als Qualitätssiegel.
Apple-Verkauf, aber weiter Nummer 1
Trotz der Verkäufe bleibt Apple mit einem gewaltigen Wert von 60,7 Milliarden Dollar die unangefochtene Top-Position in Berkshires Portfolio. Der Konzern reduzierte seine Apple-Beteiligung jedoch von 280 auf 238,2 Millionen Aktien.
Rekord-Bargeld: Buffett macht die Kasse für Nachfolger fit
Insgesamt setzte Berkshire seine Serie von Nettoverkäufen fort und war bereits im zwölften Quartal in Folge mehr verkauft als gekauft. Die gewaltige Bargeld-Reserve wuchs dadurch auf einen neuen Rekord von 381,7 Milliarden Dollar an.
Neben Apple wurden auch Anteile an der Bank of America (minus sechs Prozent) und die gesamte Position am Baukonzern D.R. Horton verkauft. Aufgestockt wurde dagegen bei Versicherer Chubb und der Pizzakette Domino's Pizza.
Mit dieser Strategie bereitet der „Oracle of Omaha“ offenbar die Übergabe an seinen designierten Nachfolger Greg Abel perfekt vor. Am 1. Jänner 2026 wird dieser die Führung des 1,1 Billionen Dollar schweren Konglomerats übernehmen. Mit der prall gefüllten Kriegskasse gibt Buffett seinem Nachfolger alle Möglichkeiten für künftige Großinvestitionen an die Hand.