Scharfe Kritik
"Mogelpackung": Neuer Wirbel um WKO-Gehaltsplus
06.11.2025Die Erhöhung gehe "vollkommen am Ziel vorbei".
Nach heftiger Kritik an vergleichsweise üppigen Gehaltsanpassungen in der Wirtschaftskammer wird das angedachte Plus für die Mitarbeiter nun doch reduziert. War untertags von einer Halbierung auf 2,1 Prozent die Rede, wurde dies am Abend relativiert. Denn tatsächlich gibt es im ersten Halbjahr gar keine Erhöhung, im zweiten dafür eine von 4,2 Prozent. Damit ist der Ausgangswert für das Jahr darauf deutlich höher, als er es bei 2,1 Prozent für das ganze Jahr 2026 gewesen wäre.
Scharfe Kritik kommt deshalb nun vom Präsidenten der Industriellenvereinigung (IV) Wien, Christian C. Pochtler: „Die Reduktion ist eher eine Mogelpackung, denn in der zweiten Jahreshälfte werden die Gehälter dann sehr wohl um 4,2 Prozent erhöht. Diese Lohnerhöhung steigert somit alle Gehälter nachhaltig und bedeutet für das folgende Jahr eine entsprechend deutlich höhere Ausgangsbasis.“
Im Sinne eines „Durchbrechens der Lohn-Preis-Spirale in Österreich“ gehe dies „vollkommen am Ziel vorbei“, so Pochtler. Er glaube daher nicht, dass der gefundene Anpassungsmodus in zwei Schritten „den Unmut und das Unverständnis vieler Unternehmen“ besonders mildern werde, „eher im Gegenteil“, wie der Präsident weiter ausführte, denn immerhin seien es eben ja die Unternehmen, die ohne eine Möglichkeit, sich zu wehren, diese Kosten tragen müssen.