Gas: EU soll sich für den Winter rüsten

02.07.2009

Angesichts des immer wieder hochkochenden Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine hat die EU-Kommission die Mitgliedstaaten aufgefordert, sich für den Winter mit ausreichend Reserven zu rüsten. Die Lager sollten aus allen denkbaren Herkunftsquellen gefüllt werden, hieß es am 2. Juli nach einem Treffen einer Expertengruppe in Brüssel.

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Anfang des Jahres gab es wegen eines Streits zwischen dem Produzenten Russland und dem Transitland Ukraine wochenlange Lieferausfälle in Europa. Zahlungsschwierigkeiten der Ukraine hatten in den vergangenen Monaten zu erneuten Spannungen zwischen den Nachbarländern geführt.

"Die Krise im Jänner hat die Verwundbarkeit der EU bei Lieferengpässen gezeigt", hieß es in der Mitteilung der sogenannten Gas-Koordinierungsgruppe, in der sich unter dem Vorsitz der Kommission Fachleute der EU-Staaten, der Industrie und wichtige Energiekunden versammeln. Eine überwältigende Mehrheit von EU-Ländern sei etwa noch immer von nur einem einzigen Zulieferer abhängig. Nun müssten sich die Mitgliedstaaten auf mögliche Engpässe besser vorbereiten und auch regional besser zusammenarbeiten.

Die Ukraine hat zur Abwendung eines neuen Gaslieferstopps aus Russland bei der Europäischen Union 4,2 Mrd. Dollar (3 Mrd. Euro) Kredit beantragt. Russland hat in Aussicht gestellt, sich an einem Kredit nur gemeinsam mit der EU zu beteiligen. Hierüber wurde noch keine Entscheidung gefällt. Russland trug 2008 etwa 37 Prozent zur deutschen Erdgasversorgung bei. Die EU bezieht etwa ein Viertel ihres Gases aus Russland, etwa 80 Prozent davon wird durch ukrainische Pipelines nach Europa gepumpt.

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