In Memoriam

Gaston Glock - So wurde er zur Legende

27.12.2023

Als er 1981 die "Glock 17" baute, revolutionierte Gaston Glock von Deutsch-Wagram aus die Waffen-Industrie

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© Raunig
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Er war schon zu Lebzeiten eine Legende, die unter Waffenliebhabern in einem Atemzug mit den US-Ikonen Samuel Colt und John Moses Browning genannt wird: Der Kunststofftechniker Gaston Glock, der mit seiner Glock-Pistole eine Waffe schuf, die nicht nur deutlich leichter und einfacher als die damals bekannten Modelle war, sondern auch erheblich günstiger und zuverlässiger. Am Mittwochvormittag starb Glock im Alter von 94 Jahren.

Glock ist vielerorts Polizei-Standard

Spezialeinheiten in aller Welt machten die "Glock" weltberühmt, selbst die deutsche GSG 9 vertraut, trotz des Hauslieferanten Heckler & Koch, am Gürtel auf ein Fabrikat aus dem niederösterreichischen Deutsch-Wagram.

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Glock selbst konnte mit dieser Berühmtheit persönlich wenig anfangen, er galt als sehr medienscheu und auch die Society-Gesellschaft war nicht seines. Glock hinterlässt seine geliebte Ehefrau Kathrin sowie seine Kinder aus erster Ehe Gaston jun., Robert und Brigitte.

© Familie Glock

Von Deutsch-Wagram in die USA

Glock ist Jahrgang 1929, er war ursprünglich Kunststofftechniker, bis er 1963 im niederösterreichischen Deutsch-Wagram eine Waffenproduktion gründete. Mittlerweile hat er weltweit Niederlassungen, unter anderem ein Werk in den USA. Medienberichten zufolge sollen bis zu 80 Prozent der US-Cops auf die Pistolen vertrauen. Dabei blies ihm am Anfang in den USA ein scharfer Wind der etablierten Waffenproduzenten entgegen, die dem unliebsamen Konkurrenten vorwarfen, "Plastikpistolen" zu produzieren, die Terroristen unbemerkt vorbei an Metalldetektoren in Flugzeuge mitnehmen könnten.

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Aber Gaston Glock ging davor genauso wenig in die Knie wie bei einem Überfall im Jahr 1999. Dem mit einem Hammer bewaffneten Angreifer fehlten ein paar Zähne und er lag "mit ausgebreiteten Armen wie Jesus am Boden", zitierte der "Falter" vor einigen Jahren einen Staatsanwalt. "You don't mess with Gaston Glock", schrieb das renommierte US-Wirtschaftsmagazin Forbes über ihn.

Unternehmens-Portfolio

Der Pferdeliebhaber machte aber auch als wohltätiger Spender von sich reden. So spendete der Milliardär rund um Weihnachten 2012 insgesamt rund 550.000 Euro für Spitäler in Wien und Klagenfurt. Dazu finanzierte er das "Gaston Glock Zentrum für Invasive Kardiologie und Elektrophysiologie", spezialisiert auf die Behandlung von Herzrhythmusstörungen.

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Auch für nachhaltige Energie setzte sich Glock mit der "Glock ecotech" ein, die Strom-Wärmekraftwerke baut.

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