Riesen-Chaos am Einkaufs-Samstag:

Alle Payment-Terminals in Österreich ausgefallen

12.12.2020

Nächster Rückschlag für den Handel.

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Am Samstag vor 13 Uhr waren die Payment-Terminals in sämtlichen Geschäften Österreichs für etwa zwei Stunden ausgefallen. Zunächst gingen die Bankomat-Kassen von Linz bis Wien nicht. Aber Rainer Will, Chef des Handelsverbandes, bekam Berichte von immer mehr Ausfällen bundesweit. "Es ist ein schwerer Schlag für uns an einem Einkaufs-Samstag", sagt Will stellvertretend für den Handel. Es sei ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. 

Mit dem Ausfall der Payment-Terminals, so macht Will deutlich, wurde die Einhaltung des Corona-Sicherheitskonzeptes doppelt schwer, da sich nun die Kunden an den Kassen sammelten. Alle die kein Bargeld mithatten, standen vergeblich an der Kasse.

Flächendeckender Bankomatausfall am Einkaufssamstag

"Für heute meldet der Handel gute Umsätze", schreibt der Handelsverband in einer Aussendung. "Allerdings sorgt ein flächendeckender Ausfall der Payment-Terminals gerade am wichtigen Einkaufssamstag bundesweit für große Probleme. Für die Geschäfte bedeutet das einen enormen Zusatzaufwand sowie Verzögerungen an den Kassen. Die Sicherheits- und Hygienekonzepte sind dadurch in der Praxis "doppelt" gefordert."
 
Die erste Woche seit der Wiedereröffnung des stationären Non-Food Handels bleibe deutlich hinter den Erwartungen des heimischen Handels zurück, heißt es in der Aussendung weiter. Zwar würden viele Händler wieder ähnliche Umsätze wie vor dem harten Lockdown verzeichnen. Von den erhofften Nachholeffekten könne jedoch in den meisten Segmenten keine Rede sein. Im Schnitt werde lediglich ein Drittel der Käufe im stationären Handel nachgeholt. Zwei Drittel der Verluste aus dem zweiten Lockdown seien demnach nicht mehr aufholbar, wie sich aus den Händlerrückmeldungen ergibt.
 
Im 6-Tage-Vergleich war der Montag mit Abstand am umsatzstärksten, der verkaufsoffene Feiertag Maria Empfängnis (8.12) sehr enttäuschend und die letzten drei Tage auf einem stabilen Niveau. Zu dem im Vorfeld befürchteten Kundenansturm kam es jedenfalls nicht.

Das ist die Unfähigkeit vom Management

Auhof-Center-Besitzer Peter Schaider sagt im oe24.TV-Interview zu den ausgefallenen Bankomatkassen: "Das ist die Unfähigkeit vom Management. Das passiert leider Gottes jedes Jahr einmal in der Weihnachtszeit. Endlich wäre heute für unsere Geschäfte was zu tun. Die sind unfähig das in den Griff zu bekommen."
 
Einige Kunden hätten sich wegen des Ausfalls gedacht, warum soll ich da hingehen. "Aber die Geschäfte können nichts dafür. Das sind die Anbieter", so Schaider. "Heute war endlich einmal etwas los. Die Leute halten sich an die Abstände und andere Maßnahmen. Vor einigen Geschäften gibt es vereinzelt Schlangen", berichtet er aus dem Auhof-Center.
 
Es sei ein guter Einkaufssamstag, aber es gebe keinen übermäßigen Andrang. "Wegen der geschlossenen Gastronomie haben wir noch immer Kapazitäten. Auf unserem Parkplatz sind noch 25% frei", so Schaider. Er fügt hinzu: "Der 8. Dezember war eine Katastrophe." Schaider: "Wir werden heuer eine Delle bekommen, wo der Handel sicherlich 20 oder 15% % seines Umsatzes verliert. Jeder versucht schon mit Angeboten zu punkten." 

"Gastronomie und Hotellerie fehlen dem Handel"

"Gastronomie und Hotellerie fehlen dem Handel weiterhin sehr, insbesondere in den Wintertourismus-Regionen in Tirol, Vorarlberg und Salzburg, aber auch in der Bundeshauptstadt Wien. In den Einkaufszentren drückt die verkürzte Aufenthaltsdauer der Kunden die Umsätze nach unten, das zeigt die erste Woche seit Ende des harten Lockdowns ganz deutlich. Durch den Lockdown Light entgehen dem Handel im Dezember weiterhin rund 150 Millionen Euro pro Woche", erklärt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
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