Indoor-Gastro soll erst ab 31. Mai öffnen

Wirbel um verzögerte Gastro-Öffnung: "Fühlen uns verarscht"

04.05.2021

Laut einem oe24-Insiderbericht sollen Wiener Gastronomen indoor erst ab 31. Mai aufsperren dürfen. Der Ärger über das Öffnungs-Hickhack ist groß.

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© TZOesterreich/Christian Bruna - Wolfgang Wolak - Fotomontage
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Bürgermeister Michael Ludwig hat kein Hehl daraus gemacht, dass er den Plan der Bundesregierung, am 19. Mai alles gleichzeitig zu öffnen, nicht wirklich unterstützt. Er hat eine Präferenz für „außen vor innen“. Auch die meisten Experten geben ihm recht. Am Donnerstag finden die nächsten Gespräche statt - wie oe24 auf Insiderkreisen erfahren hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass indoor erst ab 31. Mai geöffnet wird, groß. 

In der Gastronomie wächst der Ärger - nicht nur wegen der strengen Auflagen, unter denen die Wirte outdoor öffnen dürfen, sondern nun auch wegen der verspäteten Indoor-Öffnung. "Wir warten schon seit über sechs Monaten. Jetzt haben wir schon den 19. Mai im Kalender markiert - alles arbeitet darauf hin, dass wir dann aufsperren dürfen. Wir haben auch schon die Leute aus der Kurzarbeit geholt", sagt Landtmann-Cafetier Berndt Querfeld im Interview mit Radio Austria. Er und viele andere seiner Kollegen aus der Gastro "fühlen sich verarscht", macht der Gastronom seinem Ärger Luft. "Wenn es heißt, wir sperren am 19. auf, dann sperren wir am 19. auf!"

Lokale wollen unter den Auflagen nicht aufsperren.

Einige Kollegen wollen überhaupt gar nicht erst öffnen. Friso Schopper, Betreiber der Champagner-Bar Dosage in Wien, startete auf Facebook eine Umfrage unter Kollegen, wer denn überhaupt unter den strengen Auflagen aufsperren werde. Fazit: Die meisten Lokale bleiben geschlossen. 

Wütend. „Nur outdoor werden wir ziemlich sicher nicht aufsperren“, schreibt Karl Meixner, von der beliebten Meixners Gastwirtschaft in Favoriten. Gert Kunze vom Café Eiles direkt hinter dem Rathaus, wo SP-Bürgermeister Michael Ludwig die Öffnungsschritte plant, ist wütend. Nur den Gastgarten sperrt er sicher nicht auf: „Kann mir jemand einmal sagen, was Ludwig damit bezweckt? Will der uns jetzt komplett kaputt machen?“

 

Nicht nur die Wiener regen sich auf. Florian Glatzner vom Lakeside in Klagenfurt kritisiert auch die weiteren Corona-Maßnahmen: „2 Meter (Abstand, Anm.) und nur 2 Haushalte ist echt sehr mühsam. Nicht wirtschaftlich.“

 

Unrentabel. Peter Dobcak, der in der Wiener Wirtschaftskammer die Gastronomie vertritt (inklusive Kaffeehäuser knapp 9.000 Unternehmen) zu ÖSTERREICH: „Ich schätze, dass nur etwa ein Drittel der Unternehmen aufsperren wird.“  

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