Innovative Touchleiste

Apple revolutioniert das MacBook Pro

27.10.2016

Konzern bringt zwei neue 13 Zoll Modelle und ein neues 15 Zoll Modell in den Handel.

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Apple hat am Donnerstagabend unserer Zeit seine große Oktober-Keynote abgehalten (unseren Live-Ticker können Sie auf  Seite 2 nachlesen). Wie im Vorfeld vermutet , stand dabei vor allem das neue MacBook Pro im Mittelpunkt. Der US-Konzern stellte gleich drei neue Modelle seiner Notebook-Flaggschiffe vor, wobei zwei davon auf eine innovative Touchleiste setzen, die die Bedienung geradezu revolutioniert. Das dritte Modell verzichtet auf diese Neuheit, zeichnet sich aber mit einer Top-Performance aus und wird als Alternative zum MacBook Air positioniert. Darüber hinaus stellte Apple noch eine neue TV-App vor, mit der Apple TV zur zentralen Anlaufstelle im Wohnzimmer werden soll. Die Präsentation wurde von Apple-Chef Tim Cook eröffnet. Zudem hatten einige weitere Apple-Manager und Entwickler von externen Firmen ihre Auftritte.

MacBook Pro mit Touch Bar

Apple bietet das neue MacBook Pro mit Touch Bar in zwei Größen an – mit 15 und 13 Zoll Display. Das große Modell ist 15,5 mm, das kleine 14,9 mm dünn. Optisch bleibt sich der Konzern treu, doch bei genauerem Hinsehen wird klar, dass die neue Generation deutlich dünner und kleiner wurde. Darüber hinaus wurde das Notebook-Flaggschiff leichter und ist künftig in zwei Farben (Silber und Grau) erhältlich. Das Hauptmerkmal kommt erst zum Vorschein, wenn man den mobilen Rechner aufklappt. Oberhalb der mechanischen Tastatur hat Apple nämlich eine OLED-Touchleiste, die sogenannte Touch Bar, integriert. Diese Leiste wird von einem eigenen Prozessor (dem Apple T1 von den EarPods) angetrieben, wird per Toucheingabe bedient und zeigt kontextabhängig unterschiedliche Inhalte an. Bei einem Musikprogramm werden die Wiedergabefelder eingeblendet, in Foto-Programmen gibt es Bearbeitungswerkzeuge und bei Texten können auch Smileys eingeblendet werden. Darüber hinaus verfügt die Touch Bar auch über Quick Type – wie am iPhone werden beim Verfassen von Nachrichten automatische Textvorschläge eingeblendet. Zudem können über sie Facetime-Anrufe gestartet, DJ-Apps gesteuert oder künftig auch alle Microsoft Office Programme bedient werden. Standardmäßig bleibt auf der linken Seite der Touch Bar eine ESC-Taste eingeblendet, rechts gibt es virtuelle Tasten, mit denen sich die Lautstärke und Helligkeit steuern lassen. So kompensiert Apple den Wegfall der Funktionstasten. Praktisch: Der Nutzer kann auch selbst bestimmen, welche Tasten eingeblendet werden.

Absolutes Highlight ist jedoch die Integration des iPhone- und iPad-Fingerabdrucksensors Touch ID. Dieser ist ganz rechts im Power-Button untergebracht und ermöglicht das MacBook zu entsperren, oder den Bezahldienst Apple Pay zu benutzen. Nutzer müssen bei Bezahlungen in Online-Shops also kein Passwort mehr eingeben, sondern können die Authentifizierung per Fingerabdruck durchführen. Das funktioniert aber nur in Ländern, wo Apple Pay bereits verfügbar ist.

Ausstattung

Auch ansonsten ist beim MacBook Pro alles neu. So wurde das unter der Tastatur installierte Trackpad mit der Force-Touch-Technik (erkennt unterschiedliche Druckstärken) ausgestattet und größenmäßig fast verdoppelt. Beim 15 Zoll großen Gerät setzt Apple standardmäßig auf einen Intel Core i7 Prozessor der sechsten Generation und eine superschnelle AMD Radeon-Grafikkarte. Auch die SSDs arbeiten nun schneller und sind bis zu 2 TB groß. Beim 13-Zoll-Modell können sich die Kunden wahlweise für Core i5 oder Core i7 Prozessoren entscheiden. Die Einsteigermodelle kommen jeweils mit mindestens 8 GB RAM und einer 256-GB-SSD. Die Akkulaufzeit gibt Apple mit 10 Stunden an. Als Betriebssystem kommt natürlich macOS Sierra zum Einsatz. Die mit LG entwickelten Displays bieten mehr Helligkeit (+67%), einen höheren Kontrast (+67%) und mehr Farben (+25%). Bei den Anschlüssen wurden alle USB-Slots (2.0 und 3.0) gestrichen. Dafür verfügen die MacBooks über vier Thunderbolt-3-Anschlüsse, die dem USB-C-Standard entsprechen. Wer klassische USB-Geräte oder Displays anschließen will, braucht also einen Adapter. Denn Schnittstellen wie VGA, HDMI, etc. gibt es nicht mehr.

Drittes neues MacBook Pro

Zum Schluss zauberte Apple noch ein drittes neues MacBook Pro aus dem Hut. Dabei handelt es sich um ein 13 Zoll Modell, das aber auf die Touch Bar verzichtet. Dieses wird als Alternative zum MacBook Air (13“) angeboten. Obwohl es deutlich leistungsfähiger als das Air ist, ist das Pro deutlich leichter, dünner und kompakter.

 

Verfügbarkeit und Preise

Laut Apple wird das 13 Zoll MacBook Pro ohne Touch Bar sofort ausgeliefert. Die beiden Modelle mit der Touchleiste sind ebenfalls bereits bestellbar, sollen aber „erst“ in zwei bis drei Wochen ausgeliefert werden. Auch im heimischen Apple Online-Store ist das Neuheiten-Trio bereits bestellbar. Das Macbook Pro ohne Touch Bar gibt es ab 1.699 Euro an. Für das 13 Zoll Modell mit Touch Bar werden mindestens 1.999 Euro fällig und das neue 15-Zoll-Modell schlägt mit mindestens 2.199 Euro zu Buche. Zum Vergleich: In den USA kosten die drei Modelle ab 1.499 Dollar, 1.799 Dollar und 2.399 Dollar.

Neue TV-App für Apple TV

Am Anfang der Keynote machte Apple klar, dass der Konzern künftig eine größere Rolle in den Fernsehgewohnheiten seiner Nutzer spielen will. So bekommt Apple TV eine neue Anwendung mit dem Namen "TV", in der Inhalte aus verschiedenen Apps gebündelt werden. Dort werden sie in Rubriken wie "Serien" oder "Filme" gestaffelt und können gestartet werden, egal von welchem Kanal oder Online-Dienst sie kommen.

 

Inzwischen haben neben Streaming-Services wie Netflix auch diverse Sender Apps für das Apple TV veröffentlicht. Eine Rolle bei der Bedienung soll auch Apples Sprachassistentin Siri spielen. So soll es reichen, ins Mikrofon zu sagen, welches Football-Spiel man sehen will - die Software ermittelt im Hintergrund, wo es läuft und zeigt es an. Die neue TV-App soll im Dezember zunächst in den USA verfügbar sein.

"Wir wollen, dass Apple TV der eine Ort ist, den Sie zum Fernsehen brauchen, für alle ihre TV-Sendungen und Filme", sagte Cook. "Wir glauben, dass Apps die Zukunft des Fernsehens sind", bekräftigte er. Twitter demonstrierte bei dem Event, wie über Apple TV aktuelle Tweets zum Beispiel zu Sport-Übertragungen neben einem verkleinerten Live-Bild direkt auf dem Fernsehbildschirm eingeblendet werden.

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