Fazit zur Spielemesse

E3: Highlights kamen von Nintendo & Sony

08.06.2011


Wii U und PlayStation Vita zogen die Besucher in den Bann. Mit Fotos und Vdeo.

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© Reuters
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Computer- und Videospiele sind längst keine Nischenunterhaltung mehr - davon konnten sich die Besucher der weltgrößten Messe für Unterhaltungssoftware E3 in Los Angeles in diesen Tagen überzeugen. Doch die ganz großen Neuheiten blieben diesmal aus. Sonys portable Spielekonsole Vita wurde bereits vor einigen Monaten das erste Mal gezeigt (damals noch als NGP ) und Informationen bezüglich Nintendos Wii-Nachfolger - der Wii U - drangen auch bereits im Vorfeld der Messe durch.

Riesige Plakate zieren die Hochhäuser, und Zehntausende Besucher bestimmen die Filmstadt Los Angeles in Kalifornien zur weltgrößten Spielemesse E3. Die drei größten Unternehmen der Videospielbranche, Microsoft , Sony und Nintendo , präsentierten sich jedoch insgesamt bescheiden. Vielfach gab es nur Erweiterungen und Verbesserungen - und von Sony eine Entschuldigung.

Diashow: Die besten Fotos der E3 2011

Microsoft im Zeichen von Kinect
"Jetzt geht es um Wachstum und Innovation", sagte Microsoft-Manager Don Mattrick. Für die Ankündigungen des Softwarekonzerns bedeutet das die technische Weiterentwicklung der Bewegungssteuerung "Kinect ". Microsofts Xbox 360 soll nicht länger eine reine Videospielkonsole sein, sondern auch Zentrum des Wohnzimmers. "Dafür muss die Technologie verschwinden", erklärt Mattrick. Was er damit meint: Das Gerät wird nicht länger mit einer Fernbedienung bedient, sondern mit Sprachsteuerung. In Zukunft wird es möglich sein, die Xbox 360 ausschließlich mit der Stimme zu steuern.

Damit aus der Videospielkonsole Xbox 360 ein ganzheitliches Wohnzimmergerät wird, will Microsoft ab 2011 zehn Mal mehr digitale Inhalte als Download anbieten. Das ist nicht neu, allerdings werden neben Filmen und Musik in Zukunft auch Fernsehsender über die Konsole zu empfangen sein. Damit dies nicht nur für den amerikanischen Markt gilt, verspricht Mattrick, dass sich auch internationale Sender an dem Angebot beteiligen werden. Die Verhandlungen laufen derzeit, damit ab Herbst jede Xbox-Konsole auch zu einem Fernsehempfänger werden kann.

Ob auch Österreich zu den Märkten gehört, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch aus. Angebote wie Netflix, Hulu Plus und der Sportsender ESPN sind auch weiterhin nur in den USA zu empfangen. Kooperationen mit großen TV-Sendern wie mit Sky TV in England oder Canal plus in Frankreich fehlen bisher für Deutschland. Dass die neue Technik Kinect aber ein Verkaufserfolg ist, zeigen die Zahlen: 10 Millionen verkaufte Sensoren seit Markteinführung im November 2010. Im ersten Quartal 2011 verkaufte Microsoft 2,7 Millionen Konsolen, was für das Unternehmen das erfolgreichste Verkaufsquartal in der Geschichte der Konsole darstellt.

Sony: Hacker-Angriffe und PS Vita
Das japanische Unternehmen Sony muss sich derzeit mit schweren Angriffen auf seine Netzwerke und Sicherheitslücken auseinandersetzen. Die diesjährige E3 steht für Sony deswegen ganz im Zeichen der Entschuldigung. "Sicherheit und Unterhaltung haben höchste Priorität", sagt Jack Tretton, Präsident von Sony Nord America zu den Ausfällen und Datenverlusten der letzten Monate. Trotzdem habe man nicht das Vertrauen in das Playstation-Netzwerk verloren. Sony werde auch in Zukunft das Netzwerk nutzen, um alle Geräte des Konzerns noch stringenter miteinander zu verbinden, so Tretton.

Und genau diese Verbindungsmöglichkeiten demonstriert das langerwartete Update der portablen Konsole PSP. Unter dem Namen PS Vita (siehe Video) ist das Gerät zum Herbst 2011 ab 249 Euro auch bei uns erhältlich. Es verfügt über einen hochauflösenden Bildschirm, einen Touchscreen und eine berührungsempfindliche Rückseite, sowie die mittlerweile obligatorischen Videokameras. "In Zukunft wird es möglich sein, dass alle Systeme übergreifend miteinander kommunizieren können", erklärt Kazuo Hirai, President von Sony Computer Entertainment. Abschließend fügte auch er eine Entschuldigung für die Ausfälle hinzu.

Nintendo: Wii-Nachfolger im Mittelpunkt
Systemübergreifende Verbindungen sind auch Anlass der Neuvorstellung von Nintendo. Chefentwickler Shigeru Miyamoto lüftete das Geheimnis um die neue Konsole, die seit einiger Zeit unter dem Namen "Project Cafe " die Gerüchteküche im Internet anheizte. "Wii U ist eine völlig neue Art, eine Konsole zu steuern", erklärt der Erfinder der Videospielfigur Mario. Nintendo bemühe sich darum, Fernsehen, Spielen und Unterhaltung näher zusammen zu bringen.

Diashow: Nintendo Wii U

So sei es in Zukunft nicht mehr nötig, den Fernseher zu benutzen, um ein Spiel zu spielen, sondern es reiche, dass der neue Controller mit einem Touchscreen ausgestattet ist. "Sollte jemand fernsehen wollen, während Sie gerade spielen, so können Sie einfach das Spiel auf ihrem Schoß fortsetzen", erklärt Miyamoto das Konzept. Die Wii sei ein Gerät gewesen, das Altersgrenzen überwunden und Menschen zu Videospieler gemacht hat, sagt Miyamoto. Mit "Wii U" sollen die lang vernachlässigten Hardcore-Videospieler wieder angesprochen werden. Nintendo bemühe sich darum, diese wieder als Zielgruppe zu gewinnen.

Das eigentlich Neue an der Konsole "Wii U" ist neben ihrer HD-Fähigkeit aber vor allem das neuartige Eingabegerät. Durch das Einbinden einer Kamera, eines modernen Browsers und leistungsstarker Grafik versucht Nintendo den Anschluss an die leistungsstarken Konsolen der Konkurrenz zu finden.

Die weiteren Vorstellungen von Nintendo sind gewohnte Fortsetzungen und Neuauflagen erfolgreicher Videospiele. "Mario, Starfox und Zelda werden speziell für den Nintendo 3DS angepasst", sagt Reggie Fils Amie, Präsident von Nintendo USA und beschreibt damit die Bestrebungen des japanischen Unternehmens, die brillenlose 3D-Technik weiter im Markt zu positionieren.

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