Beunruhigend!
Gen Z erkrankt doppelt so oft an Darmkrebs wie Boomer
18.07.2025Aktuell zeichnet sich ein alarmierender Trend ab: Junge Personen erkranken häufiger an Krebs als ältere. Woran das liegt und was Sie tun können.
Die Zahlen sind beunruhigend: Eine kürzlich im "British Journal of Surgery" veröffentlichte Studie fand heraus, dass Menschen die 1990 in den USA geboren wurden, doppelt so häufig an Darmkrebs und sogar viermal so häufig an Rektumkrebs erkrankten, wie Generationen, die 1950 geboren wurden.
Besorgniserregend sind auch die Daten der 15- bis 24-Jährigen: Bei dieser Gruppe stieg die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken um 333 Prozent! Die alarmierenden Zuwächse haben die USA dazu veranlasst, das empfohlene Alter für die erste Darmkrebsvorsorgeuntersuchung von 50 auf 45 zu senken. Sogar ein Start mit 40 wird derzeit diskutiert.
Warum erkranken immer mehr junge Menschen an Darmkrebs?
Darmkrebs galt früher als "Alterskrankheit". Momentan verschiebt sich das Erkrankungsalter zunehmend nach vorne. Immer mehr Berichte von Patienten die mit Anfang 30, zum Teil sogar unter 25, mit aggressiven Formen diagnostiziert werden kommen derzeit ans Licht. Ein zentraler Risikofaktor ist die moderne westliche Lebensweise. Fachleute sehen aber auch folgende Ursachen für Darmkrebs bei jungen Erwachsenen:
- Mangel an Bewegung
- Fehl- und Überernährung
- Adipositas
- Alkohol- und Tabakkonsum
Zahlen aus den USA - Parallele zu Österreich
In den USA ist Darmkrebs bei Männern unter 50 Jahren inzwischen die häufigste krebsbedingte Todesursache, bei Frauen die zweithäufigste. Auch in Österreich zeigen aktuelle Studien einen deutlichen Anstieg von Darmkrebs bei Männern unter 50 Jahren, insbesondere mit fortgeschrittenen Polypen. Während die Gesamtzahlen rückläufig sind, betrifft die Zunahme bei jungen Erwachsenen vor allem Männer. Es ist daher wahrscheinlich, dass sich Österreich in eine ähnliche Richtung wie die USA entwickelt, was frühzeitige Vorsorge ab 45 Jahren umso wichtiger macht.
Darmkrebs vorbeugen: Das können Sie tun
Die gute Nachricht: Darmkrebs gehört zu den wenigen Krebsarten, die sich dank der richtigen Vorsorge und einem gesunden Lebensstil früh erkennen und sogar verhindern lassen.
1. Früherkennung rettet Leben
Die wichtigste Methode zur Darmkrebsvorsorge ist die Koloskopie. Wer familiär vorbelastet ist, sollte deutlich früher beginnen.
2. Lebensstil als Schutzfaktor
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorn und gesunden Fetten kann das Risiko deutlich senken. Auch regelmäßige Bewegung, ein gesundes Gewicht sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung.
3. Warnsignale ernst nehmen
Symptome wie Blut oder Schleim im Stuhl, wiederkehrende Bauchkrämpfe, Verdauungsprobleme, plötzlicher Gewichtsverlust oder starke Müdigkeit sollten unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Schon bei ersten Anzeichen kann eine Darmspiegelung sinnvoll sein.
4. Frühzeitige Vorsorge bei Risikogruppen
Wer enge Angehörige mit Darmkrebs hat oder genetisch vorbelastet ist, sollte schon zwischen 40 und 45 Jahren mit der regelmäßigen Vorsorge beginnen. Aber auch ohne Risikofaktoren gilt: Ab 50 sollte die Darmkrebsvorsorge zur Gesundheitsroutine gehören. Programme der Krankenkassen machen den Zugang einfach und kostenlos.