Schwerkrank
Zwischen Krebsdiagnose und Gefängnis: Steht Schuhbeck das durch?
14.07.2025Der Sternekoch wurde erneut zu mehr als vier Jahren Haft verurteilt. So krank, wie er ist, erscheint es jedoch fraglich, ob er tatsächlich ins Gefängnis muss.
Alfons Schuhbeck, einst gefeierter Starkoch und Liebling der Promiszene, kämpft aktuell an mehreren Fronten. Der 76-Jährige, der wegen Steuerhinterziehung und Insolvenzverschleppung verurteilt wurde, leidet an einer schweren, unheilbaren Krebserkrankung.
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„Herr Schuhbeck ist mittlerweile ein schwer kranker Mann im Alter von 76 Jahren. Eine nicht heilbare Krebserkrankung belastet ihn seit einigen Monaten akut und stark, dies psychisch wie physisch“, erklärten seine Verteidiger in einer schriftlichen Stellungnahme. Schuhbeck sei bereits operiert worden und befinde sich seit Monaten in medizinischer Behandlung. Derzeit lebt er „unter den gegebenen Bedingungen zurückgezogen“, ließen seine Anwälte wissen.
Ob und wann er seine Strafe tatsächlich antreten muss, bleibt unklar. Bis Mitte September ist die Haftunterbrechung noch offiziell bewilligt. Schuhbeck hatte zuletzt eine Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech bewohnt.
Finanzielle Sorgen trotz Promi-Status
Neben seinen gesundheitlichen Problemen plagen den einstigen Star-Koch auch finanzielle Nöte. Schuhbeck, der sich inzwischen als „vermögenslos, ohne Einnahmen“ bezeichnet, beteuert, er wolle das Geld, das er dem Staat schuldet, irgendwie zurückzahlen. In der Haft habe er ein neues Kochbuch geschrieben, dessen Einnahmen direkt an den Insolvenzverwalter fließen sollen. Ein weiteres Werk sei fast fertiggestellt.
„Das wird mich für den Rest meines Lebens belasten und tut mir sehr leid“, erklärte Schuhbeck in seinem letzten Wort vor Gericht. Er entschuldigte sich bei allen, „die durch mich Probleme erfahren haben.“
Gericht mit deutlichen Worten
Das Landgericht München hatte Schuhbeck im aktuellen Prozess zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt. Das Urteil fasst sowohl seine Steuerhinterziehung als auch die Insolvenzverschleppung seiner Betriebe zusammen.
Richter Uwe Habereder fand bei der Urteilsverkündung klare Worte: „Sie haben viel zu spät die Notbremse gezogen!“ und weiter: „Da, wo Sie waren, kommt man nicht mit Glück hin. Sondern mit harter Arbeit. Aber: Sie sind zu groß geworden, zu viele Firmen. Irgendwann waren Sie nur noch dabei, Löcher zu stopfen.“
Für Schuhbeck, der jahrelang als Fernsehkoch erfolgreich war, unter anderem für den FC Bayern kochte und mehrere Restaurants in München betrieb, ist das Urteil ein tiefer Fall. Doch ob der 76-Jährige je wieder hinter Gitter muss, steht wegen seiner schweren Erkrankung in den Sternen. Seine Fans befürchten gar, dass Schuhbeck das alles nicht mehr durchstehen kann.