Die Mühle und das Kreuz

Bruegels Sinnbild des Lebens im Kino

02.03.2012

Filmemacher Lech Majewski bringt  "Die Kreuztragung Christi" ins Kino.

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© Arkana Studio
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Die etwas andere Kunstgeschichte-Stunde bringt nun der polnische Filmemacher Lech Majewski ins Kino. Pieter Bruegels vor Menschen wuselnde Bildwelt erwacht auf der Kinoleinwand zum Leben:  Majewski erarbeitete über drei Jahre hinweg sein Epos "Die Mühle und das Kreuz" als cinematisches Pendant zur flämischen Malerei.

Hier der Trailer zum Film

Gemälde als Leinwand-Stoff
Bruegels großformatiges Ölgemälde "Die Kreuztragung Christi" aus 1564 wird vor den Augen des Kinogehers zum visuellen und poetischen Ausgangspunkt einer bildgewaltigen Reflexion über die Abbildung als solches, die Kunst und den Menschen. Ab 2. März im Kino. Majewski verdichtet die rund 500 Figuren des im Wiener Kunsthistorischen Museum (KHM) hängenden Altmeisters für sein eigenes Werk zu einem Dutzend Porträts, die Pars pro Toto für die Gesellschaft der unter spanischer Herrschaft geknechteten Niederlande zu Mitte des 16. Jahrhunderts stehen - getreu dem Bruegel'schen Vorbild, welcher den Kreuzweg Christi ins Flandern seiner Zeit verlegte.

Auch der Mensch im Fokus
Für die Zentralfiguren des Malers konnte Majewski den niederländischen Kinostar Rutger Hauer gewinnen, dessen Mäzen und Freund Nicolaes Jonghelinck spielt Michael York. Im weiteren Verlauf gibt als dritte im Bunde der renommierten Akteure Charlotte Rampling die im Schmerz verhärmte Pieta. Die übrigen Protagonisten scheinen dem Gemälde selbst entsprungen zu sein: Kinder, Müller, Bettler und Handwerker tummeln sich auf der Leinwand. Der Film dürfte somit einer Geschichtsstunde gleich kommen, die man - ganz im Gegenteil zu normen Schulzeit - mit Popcorn und Cola genießen kann.

Info
"Die Mühle und das Kreuz" ist ab 2.3 in den österreichischen Kinos zu sehen.




 
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