2013 letztes Mal

Frühlingsfestival im Musikverein läuft aus

05.12.2012


Letzte Ausgabe mit Skandalkonzert, Geigenstars und vielen Orchestern.

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© TZ Österreich Fally Gerhard
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Das kommende Frühlingsfestival 2013 im Wiener Musikverein wird das letzte sein. Die Stadt Wien wird das Konzertangebot im Frühjahr umstrukturieren - sodaß die bisherige Finanzierung des Festivals ab 2014 den ebenfalls neu konzipierten Festwochenkonzerten zugutekommt. Prinzipiell sei das "richtig und sinnvoll", erklärte Musikvereinsintendant Thomas Angyanam 4. Dezember bei einer Pressekonferenz. Mit dem kurzfristig gekürzten Budget für die kommende Festivalausgabe zeigte er sich allerdings weniger glücklich. Unterstützt durch Rücklagen bietet man von 4. April bis 16. Mai dennoch 57 hochkarätige Konzerte.

Wegen Budgetkürzunge

Schon 2010 war das Budget für das Frühlingsfestival 2011 um 100.000 Euro oder 42 Prozent gekürzt worden - "allerdings mit der Zusicherung, dass es sich dabei um eine einmalige Kürzung handelt", so Angyan. Die Budgetplanung sei unter diesen Voraussetzungen erfolgt und abgesegnet worden - nun teilte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) unter Berufung auf die Wirtschaftslage mit, dass die Kürzung doch auch 2013 gilt. "Jetzt kann ich nicht mehr reagieren", erklärte Angyan, das geplante Programm wurde beibehalten, das Finanzloch aus Rücklagen gestopft.

Andere teure Projekte in Planung
Teuer kommt den Veranstalter das eine oder andere groß besetzte Projekt, sowie die Einladung von vier großen, internationalen Orchestern ins Festivalprogramm. Das London Philharmonic kommt unter Yannick Nezet-Seguin und mit Anne-Sophie Mutter, die Münchner Philharmoniker unter Lorin Maazel und Janine Jansen, das Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Antonio Pappano und das Orchestre National de France für gleich drei Konzerte unter Daniele Gatti.

Pilharmoniker mit Jansons

Die Wiener Philharmoniker treten mit Mariss Jansons auf, am Pult der Symphoniker debütiert Tomas Netopil, das RSO hat eine "besonders spannende Aufgabe", weil es nicht nur mit Cornelius Meister das berühmte "Skandalkonzert" aus dem März 1913 mit Werken der zweiten Wiener Schule wiederholt, sondern auch mit Debütant Alain Altinoglu Debussys üppig besetztes Mysterienspiel "Le Martyre de Saint-Sebastien" (unter anderem mit Patricia Petibon) aufführt. Zu den Streicherstars Mutter und Jansen gesellt sich auch Leonidas Kavakos sowie das Brüderduo Renaud und Gautier Capucon.

Verhandlungen für 2014 laufen

Was 2014 die bisher von Konzerthaus und Musikverein jeweils abwechselnd ausgerichteten Konzertreigen zu Frühlingsfestival und Festwochenkonzerten ersetzen wird, wollen die Intendanten der Häuser, der Kulturstadtrat und der künftige Festwochen-Intendant Markus Hinterhäuser noch verhandeln. Möglich sei, dass sich künftig beide Häuser - je eines federführend - an den Konzerten der Festwochen beteiligen. Mit Hinterhäuser sei es "eine Freude, kreativ zu arbeiten". Allerdings werde er kein Risiko mehr eingehen, so Angyan, und sich nur auf fixe finanzielle Zusagen verlassen, um für 2014 ein Großprojekt ("Les Noces" von Igor Strawinsky) mit dem RSO unter Cornelius Meister und zehn Solisten auf die Beine zu stellen.

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