Biografie

Parov Stelar: Sein heftigster "TRIP"

09.11.2025

Weltklasse DJ und Produzent hat seine Biografie veröffentlicht. TRIP ist ab dem 9.11. zu haben

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© Zeidler
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Das Leben von Ausnahmekünstler Parov Stelar, dem aus Linz stammenden DJ, der mit Weltgrößen seines Genres (darunter Lady Gaga oder Lana Del Rey) zusammengearbeitet hat, ist geprägt von seinem besonderen Lebens- und Karriereweg und vielleicht auch von den Abzweigungen, die er nicht nahm.

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Schulabbruch und Depressionen 

Und so ist seine Biografie sehr passend getitelt: TRIP – Eine Reise in die Unterwelt der Musik erzählt von diesem Zustand, der mehr ist als ein Bewegen von A nach B.

© Getty Images

Vor allem scheint sich Stelar, der bürgerlich Marcus Füreder heißt, sehr offen und ehrlich der Schilderung seines Lebens anzunehmen. Stelar schreibt, wie er die Schule abgebrochen hat, in Etablissements mit einfachen Arbeiten an der Ausschank jobbte (die Metaphern zwischen bitterem Kaffee und dem bitteren Nachgeschmack von Nächten im Puff sind etwas zu schmalzig gewählt, aber okay, wir wissen, was er ausdrücken will) und schließlich als Grafikdesigner Fuß fasste. Doch dann kommt der Kontakt zu einer Partydroge, die ihm Todesangst und eine langwierige, schwere Depression sowie die Unfähigkeit zu arbeiten beschert.

Todesangst

Langsam lernt Stelar mit seinen Angstzuständen zu leben, hält sich mit kleinen Grafikjobs und dem Verkauf von seinen Bildern über Wasser. Und dann geht es los mit der Musik! Mit dem Erfolg kommt Freude, aber es tun sich auch weitere Abgründe auf. Parov Stelar hat mit seinen Memoiren einen offenen, sympathischen Einblick in das Leben eines Weltstars gegeben, der auch die unschönen Dinge nicht ausspart. Das ist eine wichtige, starke Botschaft! 

»Das ist meine 3. Therapie nach Musik und Malerei«
 

Parov Stelar spricht im oe24-Interview über das Buch und seine kaputte Seele:

oe24: Dass Sie Musik und Malerei können weiß man, Ein Buch ist überraschend.
Parov Stelar: Ich habe immer viel geschrieben. Muss aber ehrlich zugeben, dass ich mir ein Buch nicht zugetraut habe. Erst mein Lektor hat mir gezeigt, wie man sowas umsetzen kann.

© ORF/Etage Noir

oe24: Ist das Buch für Sie eine therapeutische Erfahrung?
Parov: Ja das ist mein Trick. Ich betreibe nun drei Therapien gleichzeitig: Malerei, das Buch und meine Musik. Eine kaputte Seele.

oe24: Sie schreiben darin auch: „Die Kunst kann mich am A** lecken“
Parov: Die Kunst kann mich sowieso am A lecken. Das ist diese Ambivalenz, in der ich lebe, und ich sage mal. Zwei Bier waren es nicht, nachdem ich das geschrieben habe.

oe24: Was denken Sie beim lesen über sich?
Parov: Der Markus ist super. Das ist ein ganz lieber und vor allem ein unfassbar intelligenter Mensch- Also Respekt

© Roland von der Aist

oe24: Eine Liebe zu sich selbst, die sie ja nicht immer hatten
Parov: Die hab‘ ich nach wie vor nicht immer. Und ich glaube auch, dass ein gewisser Zweifel immer dableiben wird. Doch das treibt mich auch an.

oe24: Wie schwer war es, das alles niederzuschreiben?
Parov: Das Niederschreiben war nicht so schwer, denn das war ein Prozess. Es dann mit Abstand zu lesen, war schwer für mich. Da habe ich absetzen müssen, weil ich es fast nicht mehr ertragen habe.

oe24: Kann es da ein weiteres Buch geben, oder ist mit “Trip“ schon alles gesagt?
Parov: Nein da ist noch nicht alles gesagt. Ich habe das Buch gelesen und mir dabei gedacht: Bist deppat, da hab ich ja zwei Drittel vergessen. Aber passt: Terminator 2 war ja auch erfolgreicher als der erste Teil.

Interview: Thomas Zeidler-Künz
  

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