Austro-Star in Hollywood

Niki Lauda: So war seine Globe-Nacht

14.01.2014

Keine Nervosität vor Auftritt, dafür rauschende Partys nach der Preisverleihung.

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Seine Film-Bio Rush ging zwar leer aus, doch Formel-1-Legende und Ex-Airliner Niki Lauda (64) eroberte dennoch die Golden Globes – und stahl sogar ein wenig den Superstars von Leonardo DiCaprio bis Jennifer Lawrence die Show. Ganz Hollywood staunte über den Moment, als er am Podium vor 1300 Festgästen im Saal und Millionen TV-Zusehern rund um die Welt seine Kappe abnahm und das ganze Ausmaß seiner Brandnarben herzeigte. Viele sprechen bereits von einem epischen Moment der “Globes-Geschichte”.

Ausgedacht hatte sich Lauda die Szene - freilich selbst ein Meister der Selbstinszenierung - selbst. “Das war meine Idee”, sagte er zu MADONNA: “Jetzt reden hier alle darüber!” Für Lauda war der Trip “Niki goes Hollywood” ein voller Erfolg, auch wenn der zweifach nominierte Film Rush, in dem sein Crash und das Duell mit James Hunt verfilmt wurde, leer ausging. Lauda musste seinen brillanten Darsteller Daniel Brühl nachher sogar ein wenig trösten. Obwohl er dabei bleibt: “Allein die Nominierung war ein Erfolg”. Und die Konkurrenz sowohl für Rush als auch für Brühl zu übermächtig gewesen.

Laudas Globes-Abend begann festlich
Dass er sich wegen dem Starrummel nicht nervös machen lassen werde, hatte er davor mehrfach versichert. Und tatsächlich: Da posierte Lauda relaxed und selbstbewusst mit Frau Birgit im wunderschönen Jenny-Packham-Kleid am Roten Teppich – fühlte sich sichtlich wohl unter den größten Filmnamen der Welt. Julia Roberts, Michael Douglas und Angelina Jodies Vater Jon Voight, mit dem er sich bei einer später Party fast verbrüderte, waren da ganz in der Nähe,: “Das ist ein toller Typ”, sagt er.

Auch die 1200 Reporter als aller Welt rissen sich um ihn. CNN-Mann Juan Arciniegas postete ein “Selfie” mit der Rennfahrer-Ikone. Obwohl viele der Stars tief ins Glas schauten (bei den Globes wird Alkohol serviert), löschte Lauda seinen Durst lieber mit Wasser. Aufgrund des Jetlags (minus neun Stunden) und dem Trubel wirkte er mitunter leicht verloren. Doch er lebte rechtzeitig auf: Cool und konzentriert sagte der dreifache Formel-1-Camp den Film an, gemeinsam mit Chris Hemsworth (spielt in Rush Rivalen Hunt). “Wir trieben uns gegenseitig an die Grenzen, da gab es keinen Raum für Fehler – sonst sieht du aus wie ich…” Lauda nahm die Kappe (mit Neu-Sponsor Novomatic) ab. Und: “Sieh mich an Chris! Aber ich bin hier, in Hollywood…” Eine Welle der Rührung ging durch den Saal.

Lachende erzählt er, dass ihm der freundliche Australier Hemsworth vor dem Auftritt kurz einen kleinen Schauspielunterricht gab. Und noch lustiger, so Lauda: “Mich beruhigte er mit ,No Worries´, und dann sah ich ihn, wie er selbst nervös seinen Redetext durchging…”

Laudas Party-Nacht
Lauda feierte den Abend zuerst am Parkdeck gegenüber des Luxus-Hotels bei der NBC Universal-Party. Dort munterte er sein Film-Ich Brühl auf. Dann zog die Truppe weiter zur HBO-Party. Lauda, ganz der alte Analytiker, brachte nach seiner ersten großen Filmgala die Hollywood-Welt auf den Punkt: “Das fast wie in der Formel-1, eine geschlossene Society immer gleicher Leute, die sich regelmäßig selbst feuern”. Und noch etwas wunderte ihn bei der Gala: “Da sind die Tische festlich gedeckt mit Teller und Besteck - aber es gibt kein Essen…” 

Schon um 23 Uhr war Lauda zurück im schönen Bel-Air-Hotel. Denn für Montagmorgen um 9 Uhr Ortszeit war der 12-Stunden-Rückflug nach Wien mit seinem Privatjet Global 5000 angesetzt. Jetzt wartet Lauda gespannt auf die Oscar-Verlautung am Donnerstag. Schafft Rush eine Nominierung heißt es: Niki goes Hollywood, Teil 2.

© Reuters

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