Traurige News
„White Lotus“ und "Hunger Games" in Österreich? Der Millionendeal ist geplatzt
23.06.2025Schlechte Nachrichten für die heimische Filmbranche - Österreich soll doch nicht zum Drehort für Erfolgsserien werden.
Zwei der weltweit erfolgreichsten Film- und Serienformate, „The Hunger Games“ und „The White Lotus“, hätten in diesem Jahr ganz oder teilweise in Österreich gedreht werden sollen. Doch dazu kommt es jetzt laut Profil nicht. Statt Millionen-Investitionen, internationaler Aufmerksamkeit und touristischer Folgeeffekte hinterlassen die geplatzten Projekte nun vor allem eines: Unverständnis und Enttäuschung in der heimischen Filmbranche.
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Grund für das Scheitern der Pläne ist die seit Monaten stockende Filmstandortförderung FISA+, deren budgetäre Grundlage – anders als ursprünglich angekündigt – nicht uneingeschränkt verfügbar war. Internationale Produktionen wie der sechste „Hunger Games“-Film „Sunrise on the Reaping“ oder die vierte Staffel von „The White Lotus“ mussten daher ihre Drehpläne in Österreich aufgeben – trotz fortgeschrittener Vorbereitungen und intensiver Verhandlungen.
Millioneninvestitionen entgehen Österreich
Besonders schmerzhaft ist der Verlust der „Hunger Games“-Produktion: Für die Verfilmung des neuen Romans von Suzanne Collins waren 25 Drehtage in Tirol und im Gasteinertal geplant, bereits abgeschlossene Motivtouren im Pongau sollten spektakuläre Landschaften ins rechte Licht rücken. Das Projekt wird nun nach Nordspanien verlagert, wo die finanzielle Planungssicherheit gegeben ist.
Die Produktion operiert mit einem geschätzten Budget von rund 150 Millionen US-Dollar. Angesichts der massiven Wertschöpfung, die internationale Großproduktionen in Österreich auslösen – laut Berechnungen durchschnittlich 140 Prozent volkswirtschaftlicher Rückfluss – stellt das ein wirtschaftliches Versäumnis mit spürbaren Folgen dar.
Ähnlich das Beispiel „The White Lotus“: Nach Stationen in Hawaii, Sizilien und Thailand war ein Luxushotel in Wien als zentraler Schauplatz der vierten Staffel im Gespräch. Auch dieses Projekt wurde letztlich aufgrund ausbleibender Förderzusagen nicht realisiert.
Fördermittel unerwartet „gedeckelt“
Dabei war die Erwartung, dass die Mittel aus dem Fördertopf FISA+ automatisch und unbürokratisch bereitgestellt würden – insbesondere für internationale Produktionen mit erheblichem Investitionsvolumen. Tatsächlich stellte sich jedoch heraus, dass das Budget doch gedeckelt war. Eine zeitgerechte Anpassung der Richtlinien sei versäumt worden, kritisieren Branchenvertreter.
Kritik aus der Branche
Die VFC-Chefin bringt auf den Punkt, was viele in der Film- und Kreativwirtschaft derzeit empfinden: Eine vertane Chance, deren Auswirkungen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch symbolisch schwer wiegen. Österreich positioniert sich seit Jahren als attraktiver Drehstandort mit hochwertigen Fachkräften und einzigartiger Kulisse. Doch ohne verlässliche finanzielle Rahmenbedingungen droht dieses Image nachhaltig Schaden zu nehmen.
Für Länder wie Spanien oder Italien, die auf stabile Förderinstrumente setzen, ist das eine günstige Entwicklung. Für Österreich bleibt die Hoffnung, dass die Bundesregierung die notwendigen Reformen bald nachholt – bevor sich weitere Großprojekte anderweitig orientieren.