Die Entscheidung

Sidos großes Blockstars-Finale

02.02.2012

Das Casting-Projekt geht zu Ende. Wer in die Band kommt, ist Nebensache.

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© ORF
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Als Sido im Herbst seine TV-Show „Blockstars – Sido macht Band“ vorstellte, war man äußerst gespannt, wie der deutsche Rapper sein „Sozialprojekt“ in die Tat umsetzten würde. Zur Erinnerung: Sido castete Jugendliche aus prekären sozialen Verhältnissen, um Menschen „ohne Zukunft“ die Chance zu geben, Teil seines Band-Projekts zu werden. Sechs Wochen verbrachten die Auserwählten in einem luxuriösen Apartment, wo sie nach Sidos Gesetzen zu leben hatten. Jetzt steht das Finale an, in dem die verbliebenen Teilnehmer ihren ersten gemeinsamen Song präsentieren werden.

Aufreger Julijana
Schlagzeilen machte Kandidatin Julijana, die in einem Interview behauptete, die ganze Show sei inszeniert . Sie musste absichtlich falsch singen, um als Wackelkandidatin für mehr Spannung zu sorgen. Am Ende wurde beschlossen, dass sie rausfliegen soll. Dabei ging sie freiwillig. „Ich wäre in der Band gewesen – doch mit den drei Jungs wollte ich nicht auf Tour gehen. Sie sind respektlos“, sagte Julijana. Sidos Reaktion zu diesen Vorwürfen fiel äußerst scharf aus: Julijana lügt, weil sie aus der Show geflogen ist, ließ er hören.

Blockstars nur Show
Was so vielversprechend angepriesen wurde, entpuppte sich schnell als das, was viele von Beginn an vermuteten: Anstatt talentierten Jugendlichen musikalisches Handwerkszeug beizubringen, wurden persönliche Schicksale auf voyeuristische Weise zur Schau gestellt und mit Sidos Lebensweisheiten garniert. Als Sozialpädagoge machte der deutsche Rapper ebenso schlechte Figur, wie als Entertainer und Musikcoach. Für das Scheitern der Sendung ist vermutlich das deutsche Produktionsteam hauptverantwortlich, das kein Gespür dafür mitbrachte, was „öffentlich-rechtlich“ hierzulande bedeuten sollte.

Alle Infos
http://tv.orf.at/blockstars/

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