Fashion-Recap
Die verrückte Geschichte, wie der Ugly Christmas Sweater Kult wurde
01.12.2025Sie waren einst warme Strickklassiker. Heute sind sie Kult, Kitsch und Comedy in einem: Ugly Christmas Sweater. Wie es vom gemütlichen Nachkriegspulli zum Party-Phänomen mit Renntier-Overload kam? Wir verraten die Geschichte voller Wolle, Wahnsinn und Weihnachtsnostalgie.
Wenn es draußen kalt wird, steigt nicht nur die Lust auf Kekse und Glühwein - nein, auch die alten Wollpullover bekommen wieder ihre Chance. Doch wie kam es eigentlich, dass aus dem praktischen Winterpulli der legendäre Ugly Christmas Sweater wurde?
Ein kleiner Streifzug durch die Geschichte der hässlich-schönen Pullover:
Die 1930er & 50er: Alles beginnt in Norwegen
Ab den 1930er Jahren wurden Pullover mit Strickmustern im norwegischen Stil immer beliebter. Unter Namen wie „Snow Time Sweaters“ oder „Ski Time Sweaters“ wurden sie vor allem als modische Skibekleidung vermarktet. Hirschmotive, Sterne, Bäume - alles dabei. In den 1950er Jahren bekamen diese winterlichen Klassiker dann ihren ersten weihnachtlichen Touch: Die sogenannten „Jingle Bell Sweaters“ machten das Fest noch festlicher. Damals trug man sie allerdings vor allem aus einem Grund: Wärme.
Die 1960er & 70er: Von praktisch zu lustig
Mit der Gegenkulturbewegung der 60er und 70er Jahre änderte sich die Sicht auf Mode radikal. Bunte Muster, psychedelische Farben und unkonventionelle Designs waren angesagt. Der bescheidene Weihnachtspullover wurde plötzlich zur Leinwand für ausgefallene Festtagsideen: Plötzlich trug der Weihnachtsmann Sonnenbrillen, Weihnachtsbäume funkelten in knalligen Farben und Rentiermotive wurden ein bisschen… na ja, frech. 1976 machte SNL mit der zweiten Weihnachtssendung vor, wie albern und gleichzeitig charmant solche Pullover wirken konnten: die gesamte Besetzung trug nordische Muster in allen Farben des Regenbogens.
Die 1990er & 2000er: Von charmant zu „wirklich hässlich“
In den späten 90ern und frühen 2000ern wurde es dann richtig bunt - und grell. Der Weihnachtspullover wurde zum ironischen Statement. Ein ikonischer Moment: Colin Firth als Mark Darcy in Bridget Jones’ Diary (2001) taucht in einem unfassbar unattraktiven Rentierpullover auf, der Spaß an der Hässlichkeit wurde gefeiert. Was früher schlicht und handgestrickt war, wurde nun bewusst kitschig und überdreht.
„Ugly Sweater Parties“ sind längst Kult - wer den schrägsten Pullover trägt, gewinnt nicht nur Applaus, sondern oft auch Preise. Filme wie National Lampoon’s Christmas Vacation oder The Night Before haben den Trend weiter popularisiert, und auf Instagram & TikTok zeigen sich Fashion-Fans heute stolz in ihren buntesten Kreationen. Heute gilt: Je hässlicher, desto besser.