Bunker ausgehoben
289-Kilo-Dealer leitete von Bett aus Drogenring
15.09.2025Bei der Sprengung eines Drogenrings kamen die Wiener Polizisten, aber auch die Rettung und Feuerwehr, echt ins Schwitzen. Denn in einem Drogenbunker wohnte ein 289 Kilo schwerer Dealer, der nur so ins Gefängnis überstellt werden konnte. Auch dort sorgt der Wiener "Jabba" für schwere Probleme.
Wien. Zu dem Einsatz kam es bereits Mitte Juli in einem Mehrparteienhaus in Favoriten. Die Uniformierten bemerkten im Zuge einer Befragung in dem Haus mehrere Behältnisse und Utensilien, die auf den Konsum von Suchtmitteln hindeuteten.
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Daraufhin wurde die verdächtige Wohnung durchsucht. Dabei stellten die Polizisten über zwei Kilogramm Kokain, 1,2 Kilo Haschisch, 45,2 Kilogramm Marihuana, 2.051 Ecstasy-Tabletten, fast ein halbes Kilo kristallines MDMA, 1,7 Kilo Amphetamin, rund 1,7 Kilo Ketamin, 94 THC-Vaporizer sowie 302 Packungen illegaler Potenzmittel sicher. Zudem fanden die Beamten 89.405 Euro in bar.
Die Wohnung diente laut Polizei offensichtlich als Suchtmittelbunker. Den extrem übergewichtigen Betreiber des Bunkers - der an die Kultfigur "Jabba the Hutt" aus Star Wars erinnert - fanden die Beamten im Bett vor. Die Festnahme des 289 Kilo schweren Mannes gestaltete sich extrem schwierig, da der 29-Jährige bereits nach wenigen Schritten außer Atem war. Zudem musste ein Katastrophenfahrzeug angefordert werden, da der Österreicher nicht in ein normales Auto passte. Seine beiden Komplizen konnten hingegen "problemfrei" festgenommen werden.
Der Wiener "Jabba" sorgt aber auch in der Justizanstalt für Aufsehen. Weil er auf kein normales Bett passte, musste für ihn eigens ein Bettgestell zusammengeschweißt werden. Zudem braucht er eine 24-Stunden-Betreuung durch einen externen Pfleger. Während ein durchschnittlicher Häftling 180 Euro pro Tag kostet, wird für die Unterbringung des 29-Jährigen das Zehnfache, also rund 1.800 Euro, ausgegeben.