Melk

Alois H. wurde auf der Flucht angeschossen

19.09.2013

Die Untersuchung der sichergestellten Waffen wird Wochen dauern.

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© APA/REPRO PAUL PLUTSCH
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Der Vierfachmörder von Annaberg (Bezirk Lilienfeld) dürfte auf seiner Flucht einen Streifschuss durch die Polizei erlitten haben. Laut Michaela Schnell, Leiterin der Staatsanwaltschaft St. Pölten, wurde Alois H. im Bauchbereich nicht lebensgefährlich verletzt, wie die Obduktion ergab. In seinem Haus bei Großpriel (Bezirk Melk) hat er sich schlussendlich mit einem Kopfschuss das Leben genommen. Die Obduktion der Leiche des Schützen sei abgeschlossen, aber noch nicht schriftlich ausgefolgt, so Schnell.

Begutachtung dauert Wochen
Die in dem Geheimraum sichergestellten Waffen würden nun genau begutachtet, die Seriennummern mit jenen aus diversen Einbrüchen verglichen. Die Untersuchung der größtenteils Langwaffen werde noch Wochen in Anspruch nehmen, sagte die Staatsanwältin. Sichergestellt wurden weiters Jagdtrophäen, darunter auch exotische. Details dazu wollte Schnell nicht sagen, etwa ob ein bei einem Einbruch in Gutenstein entwendeter ausgestopfter Puma darunter ist.



Untersucht wird noch, mit welchen Waffen Alois H. die Schüsse abgegeben hat. Ob der Mann auch Polizeiwaffen entwendet hatte, ist bisher unklar. Die Obduktionen der Opfer, die noch nicht abgeschlossen sind, sollen dazu Klarheit bringen.

Zusammenhang mit "Halali-Bande"?
Im Raum steht laut der Staatsanwältin die Frage, ob der 55-Jährige für die der sogenannten Halali-Bande zugeschriebenen Einbrüche verantwortlich sein könnte. Seit etwa 2002 sind unbekannte Täter in Jagdhäuser in Niederösterreich eingestiegen, ehe schlussendlich Feuer gelegt wurde. Es könnte sein, dass die Vorfälle nicht von einer Bande verübt worden sind. Diese Straftaten seien durchaus auch von einem Einzeltäter durchführbar, so Schnell. Dass H. Komplizen gehabt hätte, dazu gebe es bisher keine Hinweise.

"Es ist noch unheimlich viel aufzuarbeiten", sagte Schnell. "Da steckt viel Arbeit dahinter."

 

 

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