Wetter-Prognose
Bauernregel: "Im Oktober Sturm und Wind ..."
25.10.2025Der Oktober ist traditionell ein wichtiger Wettermonat im bäuerlichen Kalender.
Er markiert den Übergang zwischen Herbst und Winter – und damit die Zeit, in der Natur und Menschen spüren, dass das Jahr zu Ende geht. Zahlreiche Bauernregeln ranken sich um diesen Monat und versuchen, aus Witterung und Naturbeobachtungen Vorhersagen über den kommenden Winter und die nächste Ernte zu treffen.
- Bauernregel: "An Hedwig bricht der Wetterlauf"
- Bauernregel zum Herbstbeginn: "Ist Sankt Mauritius klar, ..."
Zahlreiche Regeln
Eine der ältesten Regeln lautet:
- „Oktoberschnee tut Mensch’ und Tieren weh.“
Früher bedeutete früher Schneefall im Oktober vor allem Leid für Mensch und Tier: Die Ernte war oft noch nicht vollständig eingebracht, das Vieh stand auf den Weiden, und Vorräte waren nicht immer ausreichend. Früher Schnee galt daher als schlechtes Omen – als Hinweis auf einen harten Winterbeginn.
Typisch für den Oktober sind Schwankungen zwischen Wärme und Kälte, was sich auch in den Sprüchen widerspiegelt:
- „Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein. Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will.“
- „Oktober rau, Januar flau.“
Diese Regeln deuten darauf hin, dass ein milder Herbst oft einen kalten Winter nach sich zieht – und umgekehrt. Ein nasser, kühler Oktober soll also einen gemäßigten Winter ankündigen.
Auch Nebel und Regen spielen in den Bauernweisheiten eine große Rolle:
- „Im Oktober der Nebel viel, bringt im Winter der Flocken Spiel.“
- „Viel Nebel im Oktober, viel Schnee im Winter.“
- „Bringt der Oktober viel Regen, ist’s für die Felder ein Segen.“
Nebel steht sinnbildlich für Feuchtigkeit – ein Zeichen, dass die Luft mit Wasser gesättigt ist. Nach der bäuerlichen Logik sollte das im Winter zu mehr Schnee führen. Regen wiederum galt als wertvoll, da er die Böden mit Feuchtigkeit versorgte und so den Ertrag im nächsten Jahr sichern konnte.
Die Temperaturbeobachtungen zeigen sich in weiteren Regeln:
- „Warmer Oktober bringt fürwahr, stets einen kalten Februar.“
- „Wenn’s im Oktober friert und schneit, bringt der Jänner milde Zeit.“
- „Schneit’s im Oktober gleich, wird der Winter weich.“
Hier wird deutlich: Die alten Wetterbeobachter sahen Ausgleich in der Natur – frühe Kälte bedeutet meist einen milderen Winter, während ein zu warmer Herbst harte Fröste ankündigen soll.
Auch die Landwirtschaft kommt nicht zu kurz:
- „Hilft der Oktober nicht mit Sonne, hat der Winzer keine Wonne.“
Die Sonne im Oktober war für Winzer entscheidend, um die letzten Trauben zu trocknen und reifen zu lassen. Fehlte die Sonne, drohten Qualitätsverluste beim Wein.
Und schließlich war der Oktober auch ein Frühwarnsystem für den Winter:
- „Im Oktober Sturm und Wind, uns den frühen Winter kündt.“
Ein stürmischer, unruhiger Monat galt als Vorzeichen für baldigen Frost und Schneefall.
Auch wenn diese Regeln heute keinen wissenschaftlichen Anspruch mehr haben, spiegeln sie die jahrhundertelange Erfahrung und Naturverbundenheit der Landbevölkerung wider. Sie erzählen davon, wie eng der Mensch einst mit dem Rhythmus der Jahreszeiten verbunden war – und wie aufmerksam er die Zeichen der Natur zu deuten wusste.