Nur einen verwandelt
Experte: Staatsanwaltschaft hatte gegen Benko zwei Elfmeter
15.10.2025Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hatte gegen René Benko zwei Elfmeter, erklärte Investigativ-Journalist Uwe Ritzer in der "ZiB2".
Signa-Gründer René Benko wurde am Mittwoch zu zwei Jahren Haft verurteilt, in einer anderen Causa wurde er allerdings freigesprochen. Für den Investigativ-Journalisten Uwe Ritzer kam das Urteil nicht überraschend. "An einen kompletten Freispruch habe ich nie geglaubt", sagte er in der "ZiB2". Genauso aber auch die Maximalstrafe. Den Richterspruch, so der Journalist, würde er "sogar als relativ milde" einstufen.
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Ritzer erklärt, die Staatsanwaltschaft habe zwei Elfmeter gegen einen "angeschlagenen, aber kampfeslustigen Torwart" gehabt. Einen davon habe sie verwandelt.
Dann "hätte man sich wahrscheinlich heillos verzettelt"
Benkos Anwalt meinte nach dem Prozess, dass heute "der Ärmel eines Gillets" verhandelt worden sei. Immerhin sind noch viele größere Verfahren im Gang. Laut Ritzer sei die Strategie der Staatsanwaltschaft, mit den Verfahren zu beginnen, die am einfachsten zu beweisen seien, mit denen man Benko am schnellsten überführen könne. Denn: "Hätte man mit dem großen Ganzen begonnen, hätte man sich wahrscheinlich heillos verzettelt".
"Kleiner Rückschlag" für Staatsanwaltschaft
ORF-Moderator Armin Wolf hakte nach, ob es dann nicht eine Blamage sei, dass Benko in einer Causa freigesprochen wurde. Die Staatsanwaltschaft startete ja mit den "einfachen" Verfahren. Ritzer meinte, es sei zwar ein "kleiner Rückschlag", aber keine Blamage.
"Er und sein Anwalt werden kämpfen"
Benko, so der Journalist, habe zudem den Eindruck erweckt, als möchte er nicht das Büßergewand anziehen. "Er und sein Anwalt werden kämpfen", sagte Ritzer.
Ob Benko auch in Deutschland mit Prozessen rechnen muss? "Ja, auf jeden Fall".