Besondere Funde
Forscher finden 31 Wracks am Grund des Bodensees
12.08.2025
Der größte See Österreichs birgt noch immer einige Geheimnisse. Im Bodensee schlummern unzählige Wracks von Schiffen und Flugzeugen. Forscher haben jetzt Unmengen an neuen Überresten gefunden.
Während einer wissenschaftlichen Untersuchung im Bodensee wurden 31 bisher unbekannte Wracks entdeckt. Die besonderen Entdeckungen waren ein nahezu vollständig erhaltenes Lastsegelschiff aus dem 19. Jahrhundert, Rümpfe von Schaufelraddampfern aus dem 19./20. Jahrhundert sowie gut erhaltene Holzfässer einer Schiffsladung.
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Eine Bergung der Wracks ist derzeit nicht geplant. Diese liegen in einer Tiefe von bis zu 220 Metern und würde dadurch zu viel kosten.
Besonderes Projekt
Laut einer Pressemitteilung von den Archäologinnen Julia Goldhammer und Alexandra Ulisch vom Landesamt für Denkmalpflege (LAD) und Regierungspräsidium Stuttgart sollen weitere Untersuchungen neue Informationen über Schiffsbautechniken und über den See transportierte Güter liefern. Diese läuft seit Ende 2022 als Projekt "Wracks und Tiefsee".
Der Landesarchäologe Dirk Krausse vom LAD erklärt, dass es "ein bislang einzigartiges Vorhaben im Bereich der Unterwasserarchäologie in Binnengewässern" sei. Die Forscher haben schon vorhandene bathymetrische Daten analysiert. Das sind Karten des Unterwassergeländes, welche mithilfe von Echoloten erstellt wurden.
Unterwasserroboter kommen zum Einsatz
In diesem Modell suchen die Forscher nach ungewöhnlichen Erhebungen. Sie wurden an 250 Stellen fündig. Davon wurden bisher 186 mittels eines Seitensichtsonars genauer untersucht. 31 Stellen stellten sich als kulturhistorische Überreste heraus.
Abhängig von der Tiefe tauchten die Forscher selbst hinab oder schickten einen Unterwasserroboter zur Stelle. Bei einer dieser Untersuchungen entdeckte das Forscherteam ein nahezu komplett erhaltenes Lastsegelschiff.
Weitere besondere Funde
Laut den Forscherinnen stammte das Schiff vermutlich aus dem 19. Jahrhundert. Im Mai 2025 berichten Goldhammer und Ulisch in der Fachzeitschrift "Nachrichten Arbeitskreis Unterwasserarchäologie", dass sie schon ein ähnliches Lastsegelschiff dokumentiert haben. Das Besondere an diesen Schiffen sei das Steuerruder. Dieses wurde "nicht mittig im Heck, sondern seitlich an Backbord angebracht".
Bei einem der neuesten Tauchgänge fanden die Forscher die Rümpfe von Dampfern des 19. und 20. Jahrhunderts. Wegen der Größe und Fundlage könnte es sich um die Überreste der Schaufelraddampfer "SD Baden" und "SD Friedrichshafen II" handeln. Beide Schiffe wurden kontrolliert gesenkt. "SD Baden" wurde ausgemustert. "SD Friedrichshafen II" wurde im Zweiten Weltkrieg von Bomben getroffen.
Ebenfalls fanden sie ein Trümmerfeld aus Holzfässern. Die Forscher konnten bisher kein Wrack zur Ladung finden. Mit weiteren Analysen versuchen die Unterwasserarchäologen nun das Alter und die Herkunft der Fässer festzustellen.