Jahrhundert-Hochwasser

Salzburg:
 Pegel gehen zurück

02.06.2013

Leichte Entspannung - immer noch werden zwei Menschen vermisst.

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© Expa / Feichter
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Im Bundesland Salzburg hat sich die Hochwassersituation in der Nacht auf Montag leicht entspannt. "Die Zeichen stehen auf Normalisierung, auch wenn wir von einem Normalzustand noch sehr weit entfernt sind. Wir können nun zumindest wieder agieren und nicht nur reagieren, wie es gestern der Fall war", sagte in der Früh Katastrophenschutzreferent Markus Kurcz . Die Prognosen auf Beruhigung seien eingetreten, "die Pegelstände gehen überall zurück, teilweise sogar stark."

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Immer noch werden im Pinzgau zwei Personen vermisst, und zwar ein Bauer, der mit seinem Traktor in einen Bach gestürzt war, und eine Frau, die mit einem Auto in einen Bach geraten war. Am Sonntag hatte es bereits ein Todesopfer zu beklagen gegeben: Ein Murenabgang hatte gegen 12.00 Uhr in St. Johann im Pongau drei Arbeiter im Ortsteil Einöden überrascht, sie waren gerade mit Aufräumarbeiten beschäftigt. "Einer der Männer war vorerst vermisst worden. Der 61-jährige Landwirt konnte knapp vor 13.00 Uhr leider nur mehr tot geborgen werden", sagte Polizeisprecher Anton Schentz.

Im gesamten Pinzgau galt auch am Montag Katastrophenalarm. "Hier beginnt jetzt das planmäßige Aufräumen. Im Lauf des Tages werden rund 300 Bundesheer-Kräfte und zwei Bundesheer-Hubschrauber die Hilfsmannschaften unterstützen", kündigte Kurcz an. Der Bezirk war am Montag zumindest über die Gerlos-Mautstraße wieder von Tirol aus zu erreichen, nachdem der Bezirk seit gestern völlig von der Außenwelt abgeschlossen war. Alle wichtigen Straßen- und Bahnverbindungen waren aber weiterhin unterbrochen.

 

Etwas entspannt hat sich inzwischen auch wieder die Lage in der Stille-Nacht-Gemeinde Oberndorf im Flachgau, wo die Salzach erst in der Nacht auf Montag den Höchststand erreicht hatte. Dort standen weite Teile des Ortes unter Wasser. Es wurde versucht, dieses wieder in die Salzach zurückzupumpen, erst dann könne auch mit den Kellern begonnen werden, sagte der Leiter des Krisenstabes des Landes. Kurcz erwartet dort aber auch noch einige Umwelt-Einsätze durch Öl, das aus Heizkesseln getreten ist.

Schwer betroffen war auch die Pongauer Gemeinde Hüttau, wo gestern 104 Personen evakuiert werden mussten. Eine Mure hatte dort Häuser beschädigte und Fahrzeuge mitgerissen. Zahlreiche Personen wurden in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen. Sie mussten mithilfe eines Hubschraubers und von der Feuerwehr geborgen werden. Eine 66-Jährige wurde von den Erdmassen getroffen und mit schweren Verletzungen vom Roten Kreuz ins Krankenhaus Schwarzach gebracht. In dieser Gemeinde sollen heute rund 40 Soldaten die Einsatzkräfte unterstützen.

Erst nach und nach könne man jetzt beginnen, das genaue Ausmaß der Schäden zu erheben und mit den notwendigen Maßnahmen zu beginnen, sagte Kurcz. Weitere Murenabgänge und Hangrutschungen seien bei Starkregen aber immer noch möglich.

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