Geografen bestätigen

Glockner-Pasterze schrumpft weiter

14.09.2025

Die Zunge könnte innerhalb der nächsten fünf Jahre abbrechen. 

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© Apa (Archivbild)
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Die Pasterze am Großglockner schrumpft weiter. Eine Entwicklung, die Geografen der Universität Graz bei den diesjährigen Gletschermessungen erneut bestätigen. Besonders kritisch beobachten die Forscher das schmale Teilstück, das den Hauptgletscher mit seiner berühmten Zunge verbindet. Sollte diese Verbindung reißen, würde kein Eis mehr nachfließen, und die Gletscherzunge würde zu Toteis.

Aktuell ist die Verbindung noch etwa 100 Meter breit. „Sie hält dieses Jahr sicher, wahrscheinlich auch im nächsten Jahr“, erklärt Messleiter Andreas Kellerer-Pirklbauer. Eine präzise Vorhersage über den Abbruch ist wissenschaftlich kaum möglich, doch die Geografen rechnen damit, dass die Zunge innerhalb der kommenden fünf Jahre abbrechen könnte. Selbst dann bleibt der größte Toteiskörper Österreichs voraussichtlich noch mehrere Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte sichtbar.

Dokumentation seit 150 Jahren

Die jährlichen Gletschermessungen an der Pasterze haben Tradition: Seit fast 150 Jahren dokumentieren Wissenschaftler das Gletschereis. Seit den 1930er-Jahren befindet sich die Pasterze nahezu ununterbrochen im Rückzug. Damals reichte sie noch weiter ins Tal.

Für das Forschungsteam der Universität Graz gestalteten sich die diesjährigen Messungen besonders herausfordernd. Mehrere Wochen waren sie unterwegs, davon drei Tage direkt auf der Gletscherzunge. Wetterbedingt mussten die Routen ständig angepasst werden. Hinzu kommt, dass der Klimawandel die Arbeit zunehmend riskanter macht. Trotz günstiger Sommerbedingungen zeigt die Pasterze, wie stark die Gletscher in Österreich unter der Erderwärmung leiden.  

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