Fast die Hälfte der Zahnärzte geht in den nächsten Zehn Jahren in Pension.
In Oberösterreich bleiben viele Zahnarztkassenstellen weiterhin unbesetzt. Rund neun Prozent der Kassenordinationen sind derzeit vakant, die Lage dürfte sich verschärfen: Fast die Hälfte der Zahnärzte wird in den nächsten zehn Jahren pensioniert.
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Besonders in ländlichen Regionen fehlt es an Nachfolgern für freie Praxen. Ein Beispiel liefert Neumarkt im Hausruckkreis: Ein Zahnarzt übergab dort seine Kassenordination vor einem Jahr, fand jedoch keinen Ersatz. Seither werden die Patienten als Wahlarzt weiter behandelt.
Kassen-Zahnärzte gehen weiter zurück
Dieser Wandel spiegelt einen österreichweiten Trend wider. In den letzten zehn Jahren ging die Zahl der Kassen-Zahnärzte um etwa zehn Prozent zurück, während die Zahl der Wahlärzte im gleichen Maß wuchs. Gründe sind vor allem flexiblere Arbeitszeiten, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie ein geringerer Druck in der Praxis. Die Zahnärztekammer geht davon aus, dass rund die Hälfte der Wahlärzte unter günstigeren Bedingungen wieder eine Kassenpraxis übernehmen würde.
Kassenpraxen wirtschaftlich wenig attraktiv
Auch die finanziellen Rahmenbedingungen sind ein Hinderungsgrund: Trotz einheitlichem Vertrag mit der Österreichischen Gesundheitskasse empfinden viele Zahnärzte Kassenpraxen als wirtschaftlich wenig attraktiv und bieten Zusatzleistungen an. Hinzu kommt die Ausbildung: EU-Bürger können unbegrenzt studieren, kehren aber oft in ihre Heimatländer zurück. Dadurch fehlen dem österreichischen Gesundheitssystem wertvolle Fachkräfte.