Tränen, Schock-Bilder, Lover

So lief der Prozess

22.11.2012


Das Protokoll des Marathonverfahrens gegen Eis-Lady Estibaliz C. (34).

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters
Zur Vollversion des Artikels

Schon vor der Verhandlung war klar: Der Prozess gegen Estibaliz C . (34) wird das Gerichtsereignis des Jahres. Die wichtigsten Etappen der viertägigen Verhandlung im Überblick.

Tag 1, MONTAG: Das Geständnis. Es ist Montag, 9.09 Uhr, als die Angeklagte erstmals den Gerichtssaal betritt. Sie wirkt verschüchtert, trägt ein graues Kleid. „Ich bekenne mich zu den Tötungen schuldig.“ Sie berichtet unter Tränen vor Gericht, wie sie Holger H. und dann Manfred H. umbrachte.

Tag 2, DIENSTAG: Kein Blickkontakt. Im März heiratete Roland R. (47) im Gefängnis seine ‚Esti‘. Mit ihr hat er den gemeinsamen Sohn Rolando. Vor Gericht schweigt der 1,90-Meter-Mann, würdigt seine Ehefrau keines Blickes. Dafür sprechen Ex-Liebhaber: „Sie war nicht das, was sie vorgab.“

Tag 3, MITTWOCH: Schock-Fotos. Der Mittwoch ist der schockierendste Verhandlungstag: Gerichtsmediziner Johann Missliwetz projiziert Leichenfotos an die Wand. Gezeigt werden abgetrennte Köpfe der Mordopfer.

Tag 4, DONNERSTAG: DasUrteil.
Die Gutachterin Adelheid Kastner attestiert Estibaliz C. eine „gravierende, umfassende, vielgestaltige Persönlichkeitsstörung“ und ist sicher: „Es war ganz klar kein Affektdelikt.“ Ihre Empfehlung: Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. ‚Esti‘ erhält lebenslang plus Einweisung.


 
Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel