Extra Messer gekauft
Villach-Terrorist radikalisierte sich auf TikTok in 3 Monaten!
16.02.2025Erste Ermittlungen nach dem Messer-Anschlag in Kärnten zeigen, wie brandgefährlich soziale Medien sein können: Ahmad G. (23) - bisher unauffällig und nicht amtsbekannt - radikalisierte sich in kürzester Zeit.
Wien. Wie Innenminister Karner und Polizei-Chefin Kohlweiß bei einer Pressekonferenz Sonntagvormittag bekanntgaben, spricht nach den tragischen Ereignissen tags davor in Villach alles für einen gezielten islamistischen Anschlag - zu dem sich der 23-jährige Syrer, der sich lachend und mit durchgestrecktem Tauhid-Finger zwei Polizistinnen ergab, auch bekannte. Der 23-Jährige habe nach seiner Festnahme bei einer ersten Einvernahme erklärt, im Namen der radikalislamistischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gehandelt zu haben, heißt es aus dem Sicherheitsapparat.
- Karner kündigt "anlasslose Massenüberprüfungen" an
- Karner: "Islamistischer Anschlag mit IS-Bezug"
- ER stoppte den Villacher Messer-Terroristen
- IS-Material in Wohnung von Ahmad G. gefunden!
Radikalisiert haben soll sich Ahmed G. via TikTok in der "Rekordzeit" von drei Monaten, wie oe24 aus Polizeikreisen erfuhr. Darauf lassen mehrere Handys, die bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung des 2020 nach Österreich gekommenen, aufenthaltsberechtigten Syrers gefunden wurden, schließen. Jedenfalls folgte er erst im genannten Zeitraum diversen islamistischen Predigern und radikalen Influencern. An der Wand hing obendrein eine Fahne des "Islamischen Staates" (IS).
Ahmad G. galt nicht Gefährder. In Österreich werden aktuell 150 Personen vom Verfassungsschutz derartig eingestuft – der 23-jährige Syrer, der sich seit 2020 in Österreich aufhält, stand allerdings auf keiner Liste. Auch bei internationalen Geheimdiensten war er ein unbeschriebenes Blatt. Vorstrafen hatte der Syrer ebenso keine.
Koch von Lokal, der helfen wollte, niedergestochen
Tatwaffe war ein Klappmesser mit einer 10 Zentimeter langen Klinge, die sich der Attentäter von Villach erst wenige Tage davor extra für den schrecklichen Anlass gekauft hatte. Sein erstes Opfer, der 14-jährige Alex, starb noch an Ort und Stelle - zwei 15-Jährige befinden sich ebenso wie ein Erwachsener - ein Koch des Lokals "Cotidiano", der helfend eingreifen wollte und niedergestochen wurde - noch auf der Intensivstation. Ein Betroffener ist auf der Normalstation, ein sechstes Opfer konnte ambulant behandelt werden.