Trotz Sparkurs

100 Mio. Euro: Stadt Wien muss Busbahnhof selbst zahlen

30.10.2025

Ursprünglich hätte eine Investorengruppe den Bau des Fernbusterminals beim Happel-Stadion mitfinanzieren sollen, doch nach Streit und gerichtlicher Einigung, muss die Stadt Wien die mindestens 100 Millionen Euro Kosten alleine decken - in Zeiten eines harten Sparkurses.

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2021 stand der Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs zum Bauprojekt einer Tochterfirma der städtischen WSE. Der Busbahnhof sollte den Fernbusverkehr der Stadt an einem Ort bündeln und damit die drei bisherigen Standorte - Erdberg, Hauptbahnhof und Stadion Center - ablösen oder zumindest entlasten.

Allerdings hat das Projekt, bislang sogar noch ohne Spatenstich, schon einiges an Verzögerung vorzuweisen. Die Partnerschaft mit der Investorengruppe rund um Ariel Muzicant endete im Streit vor Gericht, im März 2025 erfolgte eine Einigung, beide Parteien schweigen im Einvernehmen und daher ist auch nicht bekannt, welche Summe die Stadt abtreten muss.

Es ist aber davon auszugehen, dass die Grenze von 100 Millionen Euro bereits gesprengt wurde. Denn wie der Der Standard aus Einblicken in das Dokument der Rahmenvereinbarung für Neubau-Bauleistungen erfuhr, wird der Höchstwert mit 99,96 Millionen Euro beziffert.

Fertigstellung erst 2029 geplant

Eine Summe, die der Stadt Wien bei geplanten rigorosen Sparmaßnahmen wehtun dürfte. Dabei ist das Bauprojekt gar reduziert worden, denn ein 26-geschossiges Gebäude wird vorerst ausgelassen und soll erst später folgen.

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Offizieller Baustart ist erst im Dezember 2025, doch die ersten Arbeiten haben dennoch schon begonnen. Die Sport & Fun Halle beim Stadioncenter wurde bereits zurückgebaut, um Platz für den neuen Busterminal zu machen, und soll demnächst abgeschlossen sein. Der Hochbau am Bahnhof selbst beginnt im Herbst 2026, bei der Fertigstellung und Inbetriebnahme wird mit Anfang 2029 gerechnet.

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Belastung für Tangente soll gering bleiben

Die Betreiber werden Blaguss, Gschwindl und Dr. Richard sein. Die Pläne sehen 34 An- und Abfahrtsstationen beim Bahnhof am Handelskai vor, mit rund 200 Fernbussen und somit maximal 600 Fahrten pro Tag, so die WSE gegenüber dem Standard. Der Fernbusverkehr am Handelskai betrage nur rund drei Prozent, die Belastung für die Auffahrten der Südosttangente (A23) soll als unwesentlich bleiben, so die WSE.

Ebenfalls gebaut wird ein mehrgeschossiges Gebäude daneben inklusive Hotelnutzung.

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