Wie ganz Österreich muss auch die Stadt Wien sparen. Davon betroffen sind auch die Sucht- und Drogenhilfe, vor allem im Bereich des Wiedereinstiegs in den Arbeitsmarkt. Auch Entlassungen waren bereits die Folge - die Grünen üben Kritik.
Die Förderung für Einrichtungen in diesem Bereich soll wohl stark gekürzt worden sein, denn der Sparkurs richtet sich vor allem auf die Unterstützung für Suchtkranke aus, wie ein "Wien heute"-Bericht ergibt.
Allerdings reichen Einsparungen im strukturellen Bereich nicht aus. Betroffene Einrichtungen sprechen von Kürzungen von 20 bis zu 50 Prozent und das geht nicht ohne Personalkürzungen. Zumindest eine Einrichtung hat wohl bereits rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim AMS gemeldet.
- Opfer auf E-Scooter führte Polizei zu Messerstecher
- Polizist zweigte Kokain aus Asservatenkammer ab
- Streit um ein Gramm Drogen - 17-Jähriger stach dreimal zu
Zahlreiche Einrichtungen befürchten natürlich Ähnliches. Grüne Gesundheitssprecherin Barbara Huemer spricht gar davon, dass die Kürzungen ohne viel Vorwarnung erfolgt sind: "Während dem Gemeinderat noch nicht einmal ein Budgetentwurf vorliegt, hat der Kahlschlag im Gesundheits- und Sozialsystem bereits voll begonnen. Die betroffenen Organisationen erfahren, dass Förderungen mit Jahresbeginn überfallsartig gekürzt oder gar eingestellt werden. Das bedeutet, dass Einrichtungen extrem kurzfristig ihre Angebote reduzieren oder einstellen müssen und die betroffenen Mitarbeiter:innen von heute auf morgen ihren Arbeitsplatz verlieren."
"Regierung kürzt ziel- und planlos"
Zudem kritisiert Huemer die fehlende Transparenz zur Höhe der Kürzungen oder den betroffenen Einrichtungen von Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen, und glaubt, auch diesen wurde eine Informationsverweigerung aufoktroyiert.
"Bewährte Instrumente der Suchthilfe werden mit dem Vorschlaghammer einfach zerstört. Die Stadtregierung kürzt hier ziel-und planlos. Der Bürgermeister muss den geplanten Kahlschlag bei der Arbeitsmarktintegration für Suchtkranke stoppen", meint wiederum Grüne-Parteivorsitzende Judith Pühringer.
Lochner selbst verspricht im Interview mit MeinBezirk weiterhin Unterstützung, aber jede Einrichtung sei selbst dafür verantwortlich, wo sich die Kürzungen auswirken.