Start am Freitag
Empörung über Naschmarkthalle reißt vor Eröffnung nicht ab
17.11.2025Die neue Markthalle am Naschmarkt eröffnet am 21. November. Sie soll das Marktgefühl neu interpretieren, mit regionalem Angebot. Für Projektgegner sperrt allerdings ein "städtebauliches Desaster" auf.
Am Naschmarkt beginnt ein neues Kapitel - und das sorgt von Anfang an für Zündstoff. Am 21. November eröffnet die neue Markthalle. Entworfen vom Architekturbüro Mostlikely, soll sie Regionalität, Genuss und Architektur vereinen. 13 Standlerinnen und Standler bespielen 800 Quadratmeter mit Brot, Fisch, Käse, Fleisch, Schokolade und Blumen. Eine lange Tafel im Zentrum lädt zum Verkosten ein. Eine begehbare Terrasse eröffnet den Blick auf die Otto-Wagner-Bauten.
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Was die Stadt Wien als Prestigeprojekt feiert, wurde von Stadträtin Uli Sima (SPÖ) initiiert und liegt nun in der Verantwortung von Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (Neos). Die Bürgerinitiative "Freiraum Naschmarkt" spricht von einem "städtebaulichen Desaster" und kritisiert eine fehlende Zusammenarbeit mit Anrainerinnen und Initiativen. Mittlerweile habe sich die Halle als "massives Beton-Stahl-Glas-Monster" entpuppt.
"Otto Wagner würde sich im Grab umdrehen"
Um das dadurch großteils verdeckte Majolika-Haus und das Ruferinnen-Haus sehen zu können, muss man nun mit einem Lift auf das Dach des Gebäudes fahren - ein Schildbürgerstreich ersten Ranges, kritisiert die Initiative. Der Bauernmarkt, der über ein halbes Jahrhundert bestand, musste der neuen Halle weichen und wurde an den Rand der Rechten Wienzeile verlegt. "Otto Wagner würde sich im Grab umdrehen", so eine Anrainerin.
Für zusätzliche Diskussion sorgt der Name der sogenannten "Marktbar" in der Halle. Das Lokal nennt sich "Brutal am Markt". Für die Kritiker ein Schlagwort mit bitterem Beigeschmack. Am Eröffnungstag die wird Initiative "Freiraum Naschmarkt" wieder mit ihrem Infostand an der Kettenbrücke präsent sein. Die feierliche Eröffnung stören will man allerdings nicht - nur die Besucher informieren.