Endspurt beim Umbau

Neue Naschmarkthalle startet mit 13 ausgewählten Standlern

Die neue Naschmarkthalle wird am 21. November eröffnet. Sie bringt frische Ideen, regionale Anbieter und ein modernes Gesicht in die historische Wiener Marktlandschaft. 

Am Wiener Naschmarkt wird am 21. November ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Naschmarkthalle öffnet ihre Tore und bringt frischen Wind in eine der bekanntesten Marktmeilen des Landes. Derzeit werden noch die letzten Arbeiten fertiggestellt. Das Gebäude mit seinen Glasflächen, klaren Linien und technischen Aufbauten auf dem Dach fällt deutlich ins Auge. In öffentlichen Debatten ist mehrfach von einem Fremdkörper die Rede.

Die Arbeiten gehen in die finale Phase.

Die Arbeiten gehen in die finale Phase.

© TB

Mitglieder der Bürgerinitiative Freiraum Naschmarkt bezeichnen die Halle als "überdimensionierte Tankstelle". Die Kritik richtet sich auf den Stilbruch mit der umliegenden Otto-Wagner-Architektur und auf die pilzförmigen Dachaufbauten, die der Belüftung dienen sollen. Gleichzeitig sehen andere im Neubau eine gelungene zeitgenössische Ergänzung, die bewusst mit dem historischen Umfeld kontrastiert. Die öffentlich zugängliche Terrasse mit Blick auf die Jugendstilbauten verstärkt diese Diskussion. Die einen erwarten einen neuen Aussichtspunkt, die anderen fürchten eine Fotokulisse mit Warteschlange.

Kulinarische Highlights

Tanken können wird man in der neuen Naschmarkthalle allerdings vor allem Frische, Vielfalt und regionalen Geschmack. Genuss bildet das Herzstück des neuen Marktkonzepts. Die Stadt hat gezielt Anbieter ausgewählt, die selbst produzieren und auf Qualität setzen. Einige stammen direkt aus Wien, andere aus verschiedenen Regionen Österreichs.

So treffen Freilandfleisch aus dem Waldviertel (Bio-Fleischerei Waldgut), Wildfisch aus dem Millstätter See (Mosers Wildfang) und Käse aus dem Mostviertel (Käsehütte Maria Taferl) auf apulische Frischware mit Wiener Handschrift (Fratelli Valentino). Gemüse und Speisepilze stammen aus lokaler Produktion (Bioschanze & Hut & Stiel), Schnittblumen kommen aus Floridsdorf (Dolls Gärtnerei). Schokolade wird im dritten Bezirk handgeschöpft (28Lots), gerettete Lebensmittel verwandeln sich in Marmeladen, Chutneys und Sirupe (Unverschwendet). Frisches Brot liefert eine steirische Traditionsbäckerei Bäckerei Sorger, regionale Klassiker bietet die Wiener Greißlerei Brotzeit. Kaffee wird frisch geröstet und serviert (Röstraum). Für warme Küche sorgt Brutal am Markt, wo Zutaten der Nachbarstände kreativ zu kleinen Gerichten verarbeitet werden.

Die neue Naschmarkthalle ist vieles auf einmal. Sie ist Reibungspunkt, Schaufenster für Regionalität und Bühne für Diskussionen. Wie sie angenommen wird, zeigt sich ab dem ersten Markttag.

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