Neuankömmlinge
Extrem seltene Wildesel erstmals im Tiergarten Schönbrunn
16.10.2025Der Tiergarten Schönbrunn freut sich über besondere Neuankömmlinge: Erstmals in seiner Geschichte werden nun Onager, eine Unterart des Asiatischen Wildesels, gehalten.
Im Tiergarten Schönbrunn gibt es besondere Neuankömmlinge:Zum ersten Mal in der Geschichte galoppieren dort Onager durch das Gehege. Diese asiatischen Wildesel gehören zu einer besonders bedrohten Unterart und sind echte Raritäten unter den Huftieren.
Zwei Stuten sind bereits aus zoologischen Gärten in Tschechien und den Niederlanden angekommen. Eine dritte Stute sowie ein Hengst sollen im November folgen. Sobald die Gruppe vollständig ist, beginnt in Wien ein neues Kapitel im Artenschutz. Die Tiere leben in Haremsverbänden, deshalb ist die Zusammensetzung der Gruppe entscheidend für die geplante Zucht. Der Tiergarten möchte damit einen Beitrag zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm leisten und hofft langfristig auf Nachwuchs.
In freier Wildbahn gibt es die Onager kaum noch. Ihr ursprünglicher Lebensraum erstreckte sich über weite Teile Asiens, doch heute sind sie fast vollständig verschwunden. "Die Onager sind von der Ausrottung bedroht. Ihr ursprüngliches Vorkommen ist mittlerweile auf ein Schutzgebiet im südlichen Iran beschränkt. Vor allem die Konkurrenz mit landwirtschaftlichen Nutztieren um das spärlich verfügbare Wasser hat die Wildpopulation zunehmend dezimiert", so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Steppenlandschaft im Tiergarten
Damit sich die Tiere wohlfühlen, hat der Tiergarten ein besonderes Gehege gebaut. Die Landschaft orientiert sich an der trockenen Steppe ihrer Heimat. Der Boden wurde so aufbereitet, dass die Hufe sich wie in der Natur abnutzen. Sandflächen laden zum Baden ein, Sträucher und Bäume spenden Schatten. Auch ein kleiner Teich und mehrere Wasserstellen sorgen für Abkühlung. "Onager kommen mit unserem Klima bestens zurecht. In ihrer Heimat erleben sie starke Temperaturschwankungen von Minusgraden bis über 40 Grad Celsius. Für Regen und kalte Tage brauchen sie bei uns lediglich einen Unterstand“, so Kurator Rupert Kainradl.
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Die Tiere gelten als genügsam, sind aber erstaunlich leistungsfähig. Sie fressen harte Gräser und Kräuter, doch bei der Fortbewegung zeigen sie wahre Stärke. Mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde gehören Onager zu den schnellsten Verwandten des Pferdes.